Metro-Gruppe will trotz Krise an das Rekordjahr 2008 anknüpfen

Der Handelskonzern konnte sich im schwierigen ökonomischen Umfeld des ersten Quartals 2009 behaupten. Unter den Vertriebslinien ragen einmal mehr die Elektronik-Märkte der Media-Saturn-Holding heraus, auch wegen ihres Online-Musikgeschäfts.

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Von
  • Matthias Parbel

Der Handelskonzern konnte sich im schwierigen ökonomischen Umfeld des ersten Quartals 2009 behaupten und den Umsatz mit 15,2 Milliarden Euro annähernd auf Vorjahresniveau halten. Nominal entspricht dies einem Rückgang um 2,5 Prozent – würden kalendarische und Währungseffekte herausgerechnet, könne die Metro Group jedoch ein Umsatzplus von 3,6 Prozent verbuchen, wie Konzernchef Dr. Eckhard Cordes anlässlich der Bekanntgabe der Quartalszahlen betonte.

Deutlicher wirkten sich die genannten Effekte allerdings auf das Betriebsergebnis (EBIT) aus, das um die Hälfte schmolz. Bereinigt um Sonderbelastungen in Höhe von 33 Millionen Euro für Maßnahmen im Rahmen des Effizienzsteigerungsprogramms "Shape 2012" sank das EBIT auf 84 Millionen Euro – nach 166 Millionen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Vor Steuern verbucht Metro aktuell einen Verlust von 120 Millionen Euro, im ersten Quartal 2008 stand noch ein Plus von 40 Millionen Euro zu Buche.

Der Vorstandsvorsitzende Cordes gibt sich jedoch zuversichtlich, mit der eingeleiteten Umstrukturierung ein "Ergebnisverbesserungspotenzial von 1,5 Milliarden Euro realisieren" zu können. Rund 60 Projektteams in rund 30 Ländern arbeiteten an der Umsetzung von "Shape 2012". Etwa ein Drittel des Personalabbaus von 15.000 Stellen sei konkret beschlossen oder sogar schon vollzogen. Zur Jahresmitte soll die zentrale Einkaufsgesellschaft Metro Group Buying (MGB) aufgelöst und deren Aufgaben an die einzelnen Vertriebsgesellschaften übertragen sein. Parallel dazu werden auch die Organisationsstrukturen der Logistik und der Informationstechnologie neu aufgestellt.

Unter den Vertriebslinien ragt einmal mehr die Media-Saturn-Holding heraus, die im ersten Quartal 2009 ein Umsatzplus von 6,4 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro erzielen konnte – in Deutschland lag der Zuwachs sogar über 11 Prozent. Konzernchef Cordes macht dafür unter anderem die erfolgreiche Kampagne zum 30-jährigen Bestehen sowie das erweiterte Engagement im Online-Musik-Geschäft verantwortlich. Trotz hoher Kosten für Werbemaßnahmen konnte die Gruppe das Betriebsergebnis verbessern: Das EBIT kletterte um vier Prozent auf 79 Millionen Euro.

Während zum Jahresende Pilotversuche mit neuen Onlineshops von Media Markt und Saturn in Österreich sowie den Niederlanden geplant sind, will der Konzern vor allem auch die internationale Expansion seiner Flächenmärkte vorantreiben. Besonderes Augenmerk widmet Metro-Chef Cordes dabei dem riesigen chinesischen Binnenmarkt. Noch 2010 soll der erste Media Markt in der Region Shanghai seine Pforten öffnen. (map)