Microsoft-Chef kritisiert Liberty Alliance

Microsoft-CEO Steve Ballmer hat sich in einem Vortrag vor Industrie-Vertretern abwertend über den Passport-Konkurrenten Liberty Alliance geäußert.

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  • Karsten Violka

Microsoft-CEO Steve Ballmer hat sich in einem Vortrag vor Industrie-Vertretern abwertend über das Konkurrenz-Projekt Liberty Alliance geäußert, mit dem Sun zusammen mit Partnern wie Cisco, eBay und General Motors eine Alternative zu Microsofts Online-Identitäts-Service Passport schaffen will.

"Ich halte es für absolut unwahrscheinlich, dass Suns Vorhaben die Welt beeindrucken wird. Nicht alle Partner von Sun sind vollkommen überzeugt; wenn unser System Sinn macht, werden sie zu uns wechseln", erklärte Ballmer nach Berichten in US-Medien. Der für Zimperlichkeit nicht gerade bekannte Microsoft-Chef spottete über Sun, dass sie ihren eigenen größten Partner AOL nicht mit ins Boot holen konnten. AOL wird bald sein eigenes, Magic Carpet genanntes System vorstellen. "AOL und Sun arbeiten sehr eng zusammen und Sun hat nicht einmal AOL zum Mitmachen bewegen können. Wie verrückt ist das? Es zeigt das schwache Fundament, auf dem sie bauen", erklärte Ballmer. "Wir haben schon jetzt 120 Millionen Nutzer. AOL hat ungefähr 30.000. Wieviele hat Sun? Wo ist die zentrale Anwendung, die die Leute dazu bewegen wird, sich eine ID zu besorgen?"

Nachdem im September ein Microsoft-Sprecher den Beitritt zur Liberty Alliance nicht ausgeschlossen hatte, dürfte eine Beteiligung Microsofts nach den Äußerungen Ballmers in der nahen Zukunft wohl kaum wahrscheinlich sein. (kav)