Microsoft ändert Protokoll-Lizenzierung

Der Softwarekonzern setzt Auflagen aus dem Anti-Trust-Prozess um und vereinfacht seine Lizenzierungsbedingungen nach einer Rüge des Komitees zur Überwachung der außergerichtlichen Einigung.

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Der Softwarekonzern Microsoft hat am heutigen Freitag Änderungen seines Lizenzierungsprogramms für Kommunikationsprotokolle bekannt gegeben. Dadurch sollen die Regeln vereinfacht und eine neue Kostenstruktur eingeführt werden, die Lizenzierung insgesamt attraktiver werden. Microsoft setzt mit der Protokolllizenzierung Auflagen aus dem Anti-Trust-Prozess um. Vorige Woche hatte die Kommission, die die Umsetzung überwacht, Microsoft eine Rüge erteilt, auf die Microsoft nunmehr durch die Änderungen am Lizenzierungsprogramm reagiert.

Etwa 20 Protokolle sollen nun ohne Gebühr zur Verfügung stehen, andere Protokolle könnten gegen eine feste Gebühr lizenziert werden. Auch seien die Lizenzierungsbedingungen nun besser zu verstehen, erklärte der Konzern. Durch das Microsoft Communications Protocol Program (MCPP), das im August 2002 begonnen hat, können Entwickler Microsoft-Protokolle in ihre eigenen Produkte integrieren, teilt das Unternehmen mit. Mittlerweile haben elf Unternehmen Lizenzen in Anspruch genommen. Im April 2003 hatte Microsoft die Lizenzierungsbedingungen nach Kritik an zu strikten Regeln schon einmal gelockert.

Nach Berichten in US-Medien hat die zuständige Richterin Colleen Kollar-Kotelly bereits erklärt, sie sei mit den Änderungen, die Microsoft vorgenommen habe, zufrieden. Kollar-Kotelly, die den Kartellprozess gegen Microsoft in der letzten Instanz führte, muss letztendlich entscheiden, ob Microsoft die Einigung mit dem US-Justizministierum einhält. (anw)