Microsoft lässt Hololens 2 auslaufen, kein Nachfolger der AR-Brille in Sicht

Die AR-Brille Hololens 2 wird nicht mehr hergestellt, Software-Support endet 2027. Statt einen eigenen Nachfolger zu entwickeln, kooperiert Microsoft mit Meta.

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Frau arbeitet mit Headset an einem Gerät

(Bild: Microsoft)

Lesezeit: 3 Min.

Die vor mehr als fünf Jahren eingeführte Augmented-Reality-Brille Hololens 2 von Microsoft wird in Kürze nicht mehr zu bekommen sein. Denn die Produktion wurde eingestellt, wie Microsoft jetzt bestätigt hat. Software-Updates wird es aber noch bis Ende 2027 geben. Sollte der Vorrat bei Microsoft und den Händlern zur Neige gehen, wird dieses "Mixed-Reality-Headset für Unternehmen", wie der Hersteller Hololens 2 nennt, nicht mehr neu zu kaufen sein.

Im Februar 2019 hat Microsoft die AR-Brille Hololens 2 angekündigt. Sie bietet gegenüber dem Vorgänger, der ersten Hololens, ein doppelt so großes Sichtfeld wie der Vorgänger und verbessertes Hand-Tracking. In einem ersten Test zeigte sich die Hololens 2 deutlich verbessert, aber noch lange nicht gut genug. Das Fingertracking funktioniert geradezu sensationell gut, aber leider ist das Sichtfeld immer noch viel zu klein.

Nun macht Microsoft Schluss mit eigenen Mixed- oder AR-Brillen und hat die Herstellung beendet, wie der Hersteller dem Magazin UploadVR bestätigt. Das habe der Konzern seinen Partnern und Kunden bereits mitgeteilt. Bei kritischen Sicherheitslücken und Software-Problemen wird Hololens 2 Updates noch bis zum 31.12.2027 erhalten. Microsofts erstes Hololens-Headset aus dem Jahre 2016 wird bereits seit 2018 nicht mehr produziert, der Software-Support dieser AR-Brille wird im Dezember 2024 eingestellt.

Gerüchte über einen Nachfolger gab es über die Jahre, doch bislang ist daraus nichts geworden. Anfang 2022 hieß es, dass Hololens 3 vor dem Aus steht. Doch Ende 2022 bestätigte Microsoft, dass Hololens 3 noch in Arbeit sei, obwohl Hololens-Erfinder Alex Kipman seinen langjährigen Arbeitgeber im Juni 2022 verlassen hatte. Damals hieß es noch, Microsoft warte lediglich auf den passenden Zeitpunkt, um einen Nachfolger mit "sinnvollen" Neuerungen produzieren zu können.

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Weiter unterstützt wird Microsofts Version der AR-Brille für das Militär. Diese erwies sich bei der US-Armee zunächst als untauglich, weil es bei Soldaten zu Übelkeit und Schwindel geführt hatte. Doch weitere Tests waren erfolgreich und sorgten dafür, dass das Militär-Hololens eine zweite Chance bekommt. Die US-Armee hat weitere AR-Kampfbrillen bestellt, die Anfang 2025 ausgiebig getestet werden sollen. Zum Ende des nächsten Jahres wird über die Massenproduktion entschieden.

Microsofts Abkehr von Augmented- und Virtual-Reality im Consumer-Umfeld hat sich bereits letztes Jahr abgezeichnet. Anfang 2023 hatte Microsoft verkündet, auf KI statt das Metaverse zu setzen, tausende Stellen im Bereich Mixed Reality wurden gestrichen. Ende 2023 wurde die Unterstützung für Mixed Reality aus Windows entfernt. Andere Konzerne haben ihre Tätigkeiten in diesem Markt dagegen ausgeweitet. Gerade erst hat Meta mit Project Orion seine AR-Brille der Zukunft präsentiert.

Der Facebook-Konzern ist nun Kooperationspartner Microsofts bei Mixed Reality. So sollen Metas Quest-Headsets bei der Arbeit an Notebooks mit Windows 11 einen virtuellen Desktop erzeugen können, der per Headset bedient werden kann, berichtet UploadVR. Das entspricht einer der Funktionen von Apples Vision Pro. Dabei reicht ein Blick mit dem Headset auf ein MacBook, um einen virtuellen externen Monitor aufzurufen.

(fds)