Microsoft stellt CeBIT-Auftritt in Hannover in Frage

Microsoft hatte in diesem Jahr bereits seine Präsenz auf der IT- Messe Systems in München drastisch zurückgefahren.

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  • dpa

Die weltgrößte Computermesse CeBIT in Hannover wird im kommenden Jahr möglicherweise ohne den Softwareriesen Microsoft stattfinden. "Der Auftritt von Microsoft auf der CeBIT steht zurzeit auf dem Prüfstand", sagte der Geschäftsführer der Microsoft Deutschland GmbH, Jürgen F. Gallmann, am Mittwochabend auf einer Veranstaltung des Hightech-Presseclubs (HPC) in Hamburg. Zwar seien die Mittel für die verschiedenen CeBIT-Stände von Microsoft im laufenden Etat seines Unternehmens vorgesehen. "Wir überlegen aber ernsthaft, ob nicht andere Veranstaltungen direkt mit unseren Kunden viel mehr bringen als die CeBIT."

Microsoft hatte in diesem Jahr bereits seine Präsenz auf der IT- Messe Systems in München drastisch zurückgefahren. "Da gab es Leute, die uns vorgehalten haben, dass wir das nur wegen der Entscheidung der Stadt München für Linux gemacht haben. Das ist aber völliger Unsinn", sagte Gallmann. Entscheidend seien allein die Wünsche der Kunden gewesen. "Uns haben schon früher Kunden gefragt, ob diese Wald-und-Wiesen-Messen die optimale Lösung sind. Damals haben wir aber nicht darauf gehört." Inzwischen sei der Kunde bei Microsoft viel stärker in den Mittelpunkt gerückt. Die Entscheidung über den CeBIT-Auftritt werde noch im Oktober gefällt werden.

Gallmann betonte, bei Microsoft stünden ständig unzählige Dinge auf dem Prüfstand. "Wir sind inzwischen ein Unternehmen, das bereit ist, alles in Frage zu Stelle, um neue Ziele zu erreichen. Nur wer sich ständig ändert, macht sich unersetzlich." Microsoft in Deutschland habe im abgelaufenen Geschäftsjahr nur ein einstelliges Wachstum erreicht, während das Geschäft der Microsoft Corp. zweistellig gewachsen sei. "Wir wollen und werden aber auch in Deutschland wieder zweistellig wachsen."

Mit der Entscheidung für Aachen als Standort für das European Innovation Center von Microsoft habe sein Unternehmen bewiesen, dass Deutschland ein guter Standort für Forschung und Entwicklung sei. Diese Position sei aber nicht auf immer und ewig gesichert. "Wir müssen ein guter Gastgeber für Mitarbeiter aus aller Welt sein. Und wir müssen die richtigen Strukturen bieten." Gallmann kündigte eine Initiative für kleine Gründer-Unternehmen an, bei denen Microsoft die "Start-ups" fördern und mit Kunden zusammenführen werde. (dpa) / (jk)