Microsoft stoppt Online-Versand von Lizenzschlüsseln für "Anytime Upgrades"
Wer via Anytime Upgrade auf eine höherwertige Vista-Version aufrüsten will, kann den dazu nötigen Lizenzschlüssel bislang online beziehen. Damit ist nach dem 20. Februar Schluss.
Zwar gibt es von Windows Vista mehr Varianten als bei jedem älteren Windows, doch für Endkunden nur noch eine einzige Vista-DVD: Auf der ist von Starter bis Ultimate alles drauf und nur der Lizenzschlüssel entscheidet, was das Setup-Programm installiert. Einer der Nebeneffekte: Es ist für Microsoft besonders einfach, ein Update auf eine höherwertige Vista-Variante anzubieten, denn die nötigen Bits haben die Kunden ja üblicherweise bereits. Es reicht also im Prinzip aus, einem Interessenten online einen neuen Lizenzschlüssel zu verkaufen, ihm diesen per Mail zuzuschicken, und ihn dann die restlichen Komponenten von der DVD nachinstallieren zu lassen. Und genau das versucht Mircrosoft mit dem "Anytime Upgrade".
Doch der Traum einer vollautomatisierten Einnahmequelle scheint sich nicht erfüllt zu haben sein: Am 20. Februar stoppt Microsoft die Online-Auslieferung von Lizenzschlüsseln. Wer danach per Anytime Upgrade aufrüsten will, kann ein passendes "Windows Anytime Upgrade kit" bestellen, er bekommt dann Vista-DVD und Lizenzschlüssel per Post.
Konkrete Gründe für den Stopp des Online-Verkaufs nennt Microsoft nicht. Denkbar ist, dass es zu vermehrten Kundenprotesten kam, weil so manchem nicht bewusst war, dass vor einer Neuinstallation von Vista der online bezogene Lizenzschlüssel gesichert werden muss.
Unklar ist noch, ob das Upgrade Kit eine Neuinstallation mit weniger Verrenkungen als bislang erlaubt. Wer etwa ursprünglich Home Premium hatte, dann per Anytime Upgrade auf Ultimate aufgerüstet hat und nun neu installieren will, steht nämlich vor dem Problem, dass eine direkte Installation mit dem nachträglich erworbenen Lizenz-Schlüssel nicht klappt. Stattdessen ist erst wieder Home Premium zu installieren, und erst anschließend kann man den neu erworbenen Schlüssel wieder ins System einpflanzen, um dann ein langwieriges Update auf Ultimate durchzuführen.
In Deutschland dürfte das Anytime Upgrade jedoch ohnehin nicht allzu erfolgreich sein, denn eine System-Builder-Lizenz erlaubt nicht nur ebenfalls ein Upgrade, sondern auch eine saubere Neuinstallation, und kostet dabei deutlich weniger. (axv)
