Microsoft will angeblich Computerspiel-Sparte von Vivendi kaufen

Der Wert der Computerspiel-Sparte von Vivendi Universal, zu der unter anderem Sierra und Blizzard gehören, wird auf über 1,5 Milliarden US-Dollar geschätzt.

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Von
  • Jürgen Kuri

Microsoft hat nach einem Bericht der Financial Times in London dem französischen Misch- und Medienkonzern Vivendi Universal ein Kaufangebot für dessen Computerspiel-Sparte unterbreitet. Gespräche zu einer möglichen Übernahme fänden bereits statt, berichtete die Zeitung unter Berufung auf verhandlungsnahe Kreise.

Eine Stellungnahme des weltgrößten Softwarekonzerns zu den Kaufabsichten gebe es bislang aber nicht. Der Wert der Computerspiel-Sparte wird auf über 1,5 Milliarden US-Dollar geschätzt. Die Vivendi-Sparte produziert unter anderem populäre Spiele wie Herr der Ringe, WarCraft und Diablo. Zu den Filetstücken bei Vivendi Universal Interactive Publishing gehören die Spielehersteller Blizzard, Sierra und Universal Interactive.

Der hoch verschuldete Medienkonzern, der unter seinem Ex-Chef Jean-Marie Messier durch milliardenteure Übernahmen zur zweitgrößten Mediengruppe der Welt aufstieg, musste nach dem Börsensturz durch Abschreibungen Milliarden-Verluste einstecken. Nach Ansicht des neuen Vivendi-Bosses Jean-René Fourtou lässt sich der Konzern nur durch radikale Schnitte retten -- wozu auch der Verkauf diverser Sparten gehört, so etwa des Wasser-, Umwelt- und Verkehrsgeschäftes, ursprünglich der Kern des Konzerns, und der Verlagssparte. Microsoft, die mit ihrer Spielkonsole Xbox trotz Umsatzsteigerungen immer noch Verluste machen, war bereits im vergangenen Jahr auf Einkaufstour unter den Spieleherstellern, um seine Position in dem umkämpften Markt zu stärken. (jk)