Mittwoch: China limitiert Exporte wichtiger Metalle, Warnung vor Chatkontrolle

Lizenzregime für Gallium & Germanium + Chatkontrolle als Risiko + Saturn im Weltraumteleskop + Maßnahmen zum Klimaschutz + Bit-Rauschen über Intel-Subventionen

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Erde mit symbolischer Vernetzung im All; Mittwoch: China-Metalle, Chat-Kontrolle, Saturn-Aufnahmen, Klima-Ziele & Prozessor-Podcast

(Bild: sdecoret / shutterstock.com)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Die Niederlande verbieten den Export modernster Chip-Belichtungssysteme nach China. Die Volksrepublik reagiert mit einem Lizenzregime für Gallium und Germanium. Diese Metalle sind wichtig für die Energiewende und die Digitalisierung. Derweil warnen Hunderte Wissenschaftler vor der Chatkontrolle, die die EU plant. Sie würde wenig bringen, berge aber enormes Risiko – auch zulasten von Kindern. Zudem wäre die europäische Chatkontrolle globales Vorbild für Internetfilter und Zugangsbeschränkungen. Kaum Einschränkungen scheint das neue Weltraumteleskop James Webb zu haben. Dieses hat nun auch den Saturn abgebildet, als letzten der vier Riesenplaneten im Sonnensystem. Der Ringplanet sieht darauf unerwartet aus – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Die Volksrepublik China beschränkt den Export von Gallium und Germanium. Ab 1. August sind für jede Ausfuhr Lizenzen erforderlich. So wird der Handelskrieg zwischen der Volksrepublik China und westlichen Staaten intensiver. Der Schritt dürfte eine Reaktion darauf sein, dass der niederländische Weltmarktführer ASML nur noch alte Lithografie-Systeme nach China verkaufen darf – auf Druck der USA. Offiziell begründet China das neue Exportlizenzsystem für die seltenen Metalle mit nationaler Sicherheit. Das Land dominiert die Erzeugung dieser beiden Metalle, die für die Energiewende und die Digitalisierung von großer Bedeutung sind: China beschränkt Export wichtiger Metalle für die Energiewende.

Die von der EU-Kommission geplante Chatkontrolle würde mehr schaden, als sie nützen könnte. Davor warnt eine vielfältige Reihe hunderter Wissenschaftler aus über 30 Ländern in einem offenen Brief an die Abgeordneten des EU-Parlaments sowie die EU-Mitgliedsstaaten. Eine Gruppe österreichischer Organisationen und hochrangiger Wissenschaftler stößt in das gleiche Horn. Sie alle fordern, das Projekt der Chatkontrolle fallen zu lassen – sowohl was das geplante Verbot wirksamer Verschlüsselung angeht, als auch den alternativen oder ergänzenden Vorschlag der Verwanzung aller Endgeräte für sogenanntes "Client Side Scanning": Wissenschaftler aus aller Welt warnen EU vor Chatkontrolle.

Das Weltraumteleskop James Webb hat nun auch Aufnahmen des Saturn zur Erde geschickt. Damit gibt es jetzt Bilder aller vier Riesenplaneten des Sonnensystems. Wie vorher schon Jupiter, Neptun und Uranus sieht jetzt auch der Ringplanet auf den Infrarotaufnahmen ganz ungewöhnlich aus. Weil das Methan in der Atmosphäre des Gasriesen fast alles Sonnenlicht verschluckt, sieht der vergleichsweise dunkel aus, während die eisigen Ringe ungewöhnlich hell abgebildet sind. Hinzu kommen die drei sichtbaren Monde Tethys, Enceladus und Dione: Ungewöhnliche Aufnahme des Weltraumteleskops James Webb vom Saturn vorgestellt.

Das Umweltbundesamt (UBA) geht davon aus, dass die deutschen Klimaziele für 2030 erreicht werden können. Dafür seien allerdings vor allem im Verkehrs- und im Gebäudesektor deutlich größere Anstrengungen nötig, um die Treibhausgasemissionen in den kommenden Jahren zu reduzieren. Für den Verkehrssektor empfiehlt das UBA ein System aus Kaufprämien und Malus in der Kfz-Steuer für emissionsintensive Neuwagen. Das Dieselsteuerprivileg sollte abgeschafft und die Dienstwagenbesteuerung umgestaltet werden. Für die Lkw-Maut sollte es einen CO₂-Preisaufschlag geben. Nötig sei es auch, die Lkw-Energieinfrastruktur und den ÖPNV auszubauen, sagt das UBA: Klimaziele erreichbar mit neuer Kfz-Steuer und neuen Heizungen.

Europa ist in den vergangenen Jahrzehnten bei der Chipfertigung weit zurückgefallen. Das will die EU mit viel Steuergeld ändern: Für den Bau von zwei sogenannten "Fabs" bei Magdeburg hat Intel angeblich 9,9 Milliarden Euro an Subventionen ausgehandelt. Das entspricht rund 30 Prozent der gesamten Investitionssumme, die 30 Milliarden Euro beträgt [-–] und laut Kritikern etwa 1 Million Euro pro künftigem Intel-Arbeitsplatz in Magdeburg. Zehn Milliarden Euro sind zweifelsohne viel Geld, aber was wären die Alternativen? Darüber sprechen Mark Mantel, Florian Müssig und Christof Windeck von heise online und c't in Folge 2023/14 von Bit-Rauschen, der Prozessor-Podcast: 10 Milliarden Subventionen für Intel.

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