Mittwoch: Facebooks mangelhafter Datenschutz, Huawei-Handy zweifach auffaltbar

Facebook gegen Datenschutzrecht + Huawei mit Doppel-Foldable + Netzüberwachung vor Verschärfung + Playstation 5 Pro deutlich teurer + Analyse des Apple-Events

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Zwei Hände halten Smartphone, im Vordergrund Linien als Symbol für soziale Verbindungen; Mittwoch: Facebook-Datenweitergabe, Huawei-Foldable, Sicherheitspaket-Ausbau, Playstation-Upgrade & Apple-Analyse

(Bild: issaro prakalung/Shutterstock.com)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Rund ein Jahrzehnt später steht fest, dass Facebook durch Datenweitergabe an Cambridge Analytica Kanadas Datenschutzrecht verletzt hat. Strafe gibt es keine, obwohl das kanadische Bundesberufungsgericht Facebook die Verantwortung zuschiebt aufgrund mangelnder Prüfungen seiner Partner und zu langer Nutzungsbestimmungen. In China hat Huawei das wohl erste zweifach ausklappbare Mobiltelefon vorgestellt. Das Next-Level-Foldable lässt sich von 6,4 zunächst auf 7,9 und letztendlich auf insgesamt 10,2 Zoll auffalten. Für den Preis bekommt man Laptop und Smartphone, aber ob das Doppel-Foldable auch hierzulande erhältlich sein wird, ist unklar. Derweil geht der Regierungsentwurf für die Ampel zur Terrorismusbekämpfung aus dem "Sicherheitspaket" weiter als angekündigt und schließt einen Stimmenvergleich ein. Damit würde die Netzüberwachung in Deutschland deutlich ausgeweitet, um den Anti-Terror-Kampf zu verbessern – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Kanadas Bundesberufungsgericht sind Facebooks Nutzungsbestimmungen zu lang und zu vage. Das ist die Erkenntnis eines Datenschutzprozesses infolge des Cambridge-Analytica-Skandals. Das bedeutet: Facebook hat 2013 bis 2015 Daten von Nutzern ohne deren wirksame Zustimmung weitergegeben. Diese Feststellung konnte Facebook in den USA und Großbritannien durch Zahlung von Geldbußen vermeiden; in Kanada ist das nun gerichtlich festgestellt. Zudem stellt das Gericht fest, dass Facebook die gesammelten Daten nicht ausreichend geschützt hat, weil es die Datenschutzbestimmungen seiner Partner nie geprüft hat. Die Folgen für Facebook sind noch offen, eine Geldstrafe wird es jedenfalls nicht geben: Facebooks Datenweitergabe an Cambridge Analytica war in Kanada falsch.

Huawei hat in China ein doppelt auffaltbares Smartphone vorgestellt. Das Huawei Mate XT lässt sich zweimal ausklappen, sodass das eigentlich nur 6,4 Zoll große Mobiltelefon zu einem 10,2 Zoll großen Tablet wird. Dann ist das Gerät nur noch 3,6 Millimeter flach. Doch selbst im komplett eingeklappten Zustand ist das neue Huawei-Foldable mit 12,8 mm nur etwas dicker als etwa das einfach auffaltbare Samsung Galaxy Z Fold 6 (12 mm). Der Preis schlägt mit umgerechnet 2550 Euro deutlich stärker zu Buche. Allerdings ist offen, ob das "Huawei Mate XT Ultimate Design", das sich aus drei Bildschirmen zusammensetzt, auch nach Europa kommen wird: Doppelt ausklappbares Falthandy Huawei Mate XT aus China für 2550 Euro.

Huawei Mate XT (5 Bilder)

(Bild: Huawei)

Die Bundesregierung verschärft ihre Pläne zur Netzüberwachung. Zusätzlich zur Ankündigung von Ende August, Fotos und Videos aus dem Internet polizeilicher Gesichtserkennung zu unterziehen, sollen jetzt auch Videos und Tonaufnahmen mittels Stimmerkennung gerastert werden. Die Regierungsparteien haben ihr "Sicherheitspaket" nach der tödlichen Messerattacke in Solingen zweigeteilt, in einen Entwurf zur Novelle des Asylsystems sowie einen zur "Verbesserung der Terrorismusbekämpfung". Digitalpolitisch bedeutend ist der Entwurf für ein neues Kapitel im bereits ständig erweiterten Anti-Terror-Kampf nach dem Vorfall in Solingen: Polizei soll Gesichts- und Stimmerkennung im Netz durchführen.

Lange brodelte die Gerüchteküche, jetzt ist es offiziell: Sony kündigt die Playstation 5 Pro für den 7. November 2024 zu einem Preis von 799 Euro an. Die Firma geht einen ähnlichen Weg wie seinerzeit bei der PS4 Pro: Die neue PS5 Pro brezelt primär die Grafikeinheit mit zusätzlichen Shader-Kernen und neuen Funktionen auf. Komplett neu ist eine KI-Einheit für das KI-Upscaling Playstation Spectral Super Resolution (PSSR) – im Bestfall vergleichbar mit Nvidias Deep Learning Super Sampling (DLSS). Sony spricht von "den großen Drei" (Big Three): größere GPU, fortgeschrittenes Raytracing und KI-Upscaling für die Playstation 5 Pro: Sonys bisher teuerste Spielekonsole kommt im November.

Der Einstiegs-Werbespot des iPhone-Events am Montag war in doppelter Weise vielsagend. Nicht nur, dass er einem schon vor Apple-Chef Tim Cook verriet, dass in diesem Video drei Gerätegattungen zu erwarten sind: iPhone, AirPods und Apple Watch. Der Spot schien auch zu zeigen, wo Apple momentan seinen Weg in der Weiterentwicklung sieht: In vielen kleinen Helferlein, die einen bei Gesundheit, Bedienung und Sicherheit unterstützen. Sie bildeten später eine Art roten Faden bei den Funktionen. Größer, schlanker und intelligenter waren die Attribute, die dieses Event rund um iPhone 16, AirPods 4 und Apple Watch Series 10 kennzeichneten: Wie Apple die Zuschauer zum Glühen brachte bei Glowtime-Event mit iPhone 16.

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Heute, Mittwoch, entscheidet der Bundesgerichtshof drei Fototapeten-Fälle. Ein einstiger Verkäufer von Fototapeten möchte von Webseiten Lizenzgebühren kassieren, weil sie Bilder zeigen, auf denen im Hintergrund eine seiner Fototapeten zu sehen ist. Deutsche Gerichte sich dazu uneins, sodass der Streit um das Urheberrecht bei Foto von Fototapete beim Bundesgerichtshof landete.

Auch noch wichtig:

(fds)