Mittwoch: GPTBot auf NYT-Sperrliste, Unwetter legt Server lahm

New York Times gegen OpenAI + Unwetter mit Folgen + Lange Haftstrafe für Hacker + Staatstrojaner häufig im Einsatz + Verklappung des AKW-Kühlwassers

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Bahnübergang mit roter Ampel, dazu Text: MITTWOCH New York Times, Unwetter-Folgen,  Hacker in Haft, Staatstrojaner & AKW Fukushima

(Bild: fotogru / Shutterstock.com / heise online)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Andreas Knobloch

Der Streit köchelt schon länger. Nun setzt die New York Times den GPTBot auf eine Sperrliste. Der Verlag fordert Entschädigung dafür, dass KI-Modelle von OpenAI mit Zeitungsartikeln trainiert werden. Ein heftiges Unwetter hat Computerserver der Bundesagentur für Arbeit und von Familienkassen lahmgelegt. Die Folgen sind auch Tage danach noch zu spüren. Und in Brasilien muss ein Hacker für 20 Jahre hinter Gitter, weil er sich in die Mobiltelefone der Justizbehörden gehackt und Nachrichten weitergegeben hat – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Seit Wochen verhandelt die US-Tageszeitung New York Times mit Microsoft-Partner OpenAI über einen Vertrag, der bisherige und zukünftige Verwendung von NYT-Inhalten für das Training von KI-Bots wie ChatGPT und die dafür fällige Gegenleistung regeln soll. Diese Verhandlungen kommen offenbar nicht wirklich voran. Vergangene Woche tauchten Berichte auf, die NYT prüfe eine Klage gegen OpenAI. Im Erfolgsfall könnte das teuer für OpenAI werden. Nun verbietet die New York Times dem GPTBot, die Webseite der Zeitung abzugrasen. New York Times verbittet sich Auswertung durch OpenAI

Bei einem Unwetter in der vergangenen Woche in Süddeutschland kam es infolge von Starkregen und Gewitter es zu einem Wassereinbruch in einem Rechenzentrum. Bundesweit fiel daraufhin am Freitag die Telefonanlage der Bundesagentur für Arbeit aus. Auch einige Familienkassen sind betroffen. Selbst Tage danach kommt es noch zu Beeinträchtigungen. Elektronisch eingereichte Anträge auf Kindergeld oder Zuschläge werden mit einer Fehlermeldung vom System abgelehnt, Online-Services leiden unter Performanceproblemen. Unwetter-Folgen: Agentur für Arbeit und Familienkassen kämpfen mit Problemen

In der vergangenen Woche hat er noch vor einem eigens eingerichteten parlamentarischen Untersuchungsausschuss gegen Ex-Präsident Jair Bolsonaro ausgesagt, jetzt soll der brasilianische Hacker Walter Delgatti für 20 Jahre ins Gefängnis. Er hat sich in die Mobiltelefone der ermittelnden Justizbehörden der Operation Lava Jato, eines riesigen Korruptionsskandals, gehackt, und die erbeuteten Textnachrichten weitergegeben. Ein Gericht in Brasilien hat ihn wegen krimineller Vereinigung, Geldwäsche und Abfangen von Nachrichten verurteilt. Brasilien: 20 Jahre Haft für Hacker

600% Preiserhöhung für Festnetz-Internet im Libanon: Der staatliche Festnetzbetreiber Orego setzt eine Regierungsanordnung um und erhöht zum 1. September die Preise, um den Zusammenbruch zu verhindern. Monatliches Datenvolumen von 100 GByte (bis zu 50 MBit/s Downstream-Bandbreite) kostet fortan so viel wie sieben Prozent des Mindestlohns, eine Flatrate mit bis zu 6 MBit/s doppelt so viel.

Das aktuelle Bundesregierung hat sich im Koalitionsvertrag vorgenommen, die Eingriffsschwellen bei staatlicher und kommerzieller Überwachungssoftware zu erhöhen und die bestehenden Befugnisse für die Polizei so anzupassen, dass immer die Vorgaben des Bundesverfassungsgerichtes für heimliche Online-Durchsuchungen zu beachten sind. Die 2017 vom Bundestag geschaffene Rechtsgrundlage für die Quellen-Telekommunikationsüberwachung (Quellen-TKÜ) und Online-Durchsuchungen regelt den Einsatz von Staatstrojanern direkt auf dem Gerät eines Verdächtigen. Bundesjustizminister Marco Buschmann will dafür sorgen, dass die Quellen-TKÜ nur noch bei besonders schweren Straftaten zulässig ist. Neue Statistiken zeigen: Im Jahr 2021 erteilten Gerichte deutschen Strafverfolgungsbehörden 55-mal die Erlaubnis, IT-Systeme etwa mithilfe von Staatstrojanern zu hacken und Daten abzufischen. Überwachung: Strafverfolger haben Staatstrojaner 2021 häufiger eingesetzt

In Deutschland hat es den Ausstieg aus der Atomenergie beschleunigt, das Reaktorunglück im japanischen AKW Fukushima. Vor mehr als zwölfJahren kam es im Atomkraftwerk Fukushima Daiichi nach einem heftigen Erdbeben und einem gewaltigen Tsunami zu Kernschmelzen. Noch immer müssen die Reaktoren dort mit Wasser gekühlt werden, das in mehr als 1.000 riesigen Tanks eingelagert wird. Langsam geht dabei der Platz aus. Die Kühlwasser-Tanks sind voll. Das Kühlwasser soll jetzt ins Meer geleitet werden. Wird 30 Jahre dauern: Verklappung des Kühlwassers von Fukushima ab Donnerstag

Auch noch wichtig:

(akn)