Mittwoch: Intel in Patentklage verurteilt, Qualcomm bringt neuen High-End-Chip

Intel soll fast 1 Mrd. Dollar zahlen + Snapdragon für Raytracing & KI + Kryptobörse AAX wackelt + G20 für digitale Transformation + Microsoft sperrt Kunden aus

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(Bild: Shutterstock)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Eine weitere Runde von Patentklagen gegen Intel geht an VLSI Technology. Das Gericht befindet Intel der Patentverletzung schuldig. Intel will die fast eine Milliarde US-Dollar nicht zahlen und kündigt Berufung an. Derweil hat Qualcomm auf seinem Snapdragon Tech Summit den Snapdragon 8 Gen 2 vorgestellt. Im Mittelpunkt stehen dabei die KI-Fähigkeiten und Raytracing für kommende High-End-Smartphones. Die Zukunft mancher Kryptobörse wird dagegen immer unsicherer. Nachdem FTX bereits kollabiert ist, verunsichert AAX Crypto-Zocker mit einem "einstweiligen" Auszahlungsstopp. Die Begründungen der Betreiber verwirren – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Ein Gericht in Texas hat Intel im Streit mit VLSI Technology ein weiteres Mal der Patentverletzung für schuldig befunden. Der Marktführer bei Prozessoren wurde zu einer Zahlung von 948,8 Millionen Dollar an den Kläger verurteilt. Nach Ansicht des Gerichts habe Intel ein VLSI-Patent für Computerchips verletzt. Intel protestiert und wird das Urteil anfechten. Gleichzeitig kritisiert Intel das Vorgehen des Patent-Trolls und erklärt das US-Patentsystem für reformbedürftig nach der Patentklage von VLSI: Intel zu 949 Millionen Dollar Schadensersatz verurteilt.

Um andere Prozessoren geht es auf dem Snapdragon Tech Summit 2022. Dort hat Qualcomm mit dem Snapdragon 8 Gen 2 seinen bislang schnellsten Mobilprozessor vorgestellt. Gegenüber seinem Vorgänger bietet das neue System-on-Chip in erster Linie eine deutlich höhere KI-Leistung, von der ganz unterschiedliche Funktionen profitieren. Spieleentwickler können Hardware-beschleunigtes Echtzeit-Raytracing verwenden und ihre Titel mit realistischerer Grafik versehen. Erste Smartphones mit dem neuen Prozessor werden Ende 2022 erwartet: Qualcomms neuer Prozessor mit Raytracing und mehr KI für High-End-Smartphones.

Nach dem Insolvenzantrag der Kryptobörse FTX musste jetzt auch deren Tochterbörse Liquid schließen. Außerdem gerät Konkurrent AAX (Atom Asset eXchange) ins Straucheln. Die vermutlich auf den Seychellen registrierte Firma hat am Sonntag alle Auszahlungen eingestellt. Offiziell für "sieben bis zehn Tage". Zu den Gründen dafür macht AAX nebulöse Angaben. "Aufgrund eines Fehlers eines außenstehenden Partners" seien die Kontostände mancher Nutzer "abnormal" gespeichert worden. Jetzt sollen alle Kontostände manuell überprüft werden: Nach FTX-Kollaps wackelt auch Kryptobörse AAX und friert Guthaben ein.

Die Kryptobranche ist kein offizielles Thema bei der G20-Runde führender Wirtschaftsmächte auf der indonesischen Insel Bali. Doch bei der dritten und letzten Arbeitssitzung wollen die Staats- und Regierungschefs sowie die Vertreter der Europäischen Union (EU) über Chancen und Risiken der digitalen Transformation sprechen. Widerstandsfähige und sichere Online-Umgebung seien notwendig, um Vertrauen in die digitale Wirtschaft zu stärken, so der Entwurf für die Abschlusserklärung des G20: Digital ist wichtig für nachhaltige Entwicklung.

Die digitale Welt mit der Bequemlichkeit der Cloud ist aber nicht ohne Tücken. Dass Cloud-Anbieter automatisiert nach strafbaren Inhalten suchen, weiß nicht jeder. Gerät man ins Visier, sind Konto und Inhalte verloren. Foreneinträge und Hilfe-Artikel im Web weisen darauf hin, dass Konten bei Microsoft, Google, Amazon oder Apple nicht selten ohne Vorwarnung gesperrt werden. Dabei geben die Dienste oft keinen Grund an oder formulieren diesen für den Nutzer unverständlich. Die Support-Prozesse scheinen in solchen Fällen oft langsam und nicht zufriedenstellend zu verlaufen: Nach automatisierten Scans sperrt Microsoft Kunden unangekündigt für immer aus.

Auch noch wichtig:

(fds)