Mittwoch: Meta reduziert KI-Verantwortung, Elon Musk verklagt X-Kritiker

Metas neue KI-Präferenzen + Musk mit thermonuklearer Klage + Android-Deal von Spotify & Google + ISS mit Umweltsensoren + Bit-Rauschen zu grüner Chipproduktion

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Ein weiblich anmutender Roboter sitzt vor einem Mischpult mit Bildschirmen und singt oder spricht in ein Mikrofon; Mittwoch: KI-Umstrukturierungen, X-Klage, Android-Spotify-Deal, ISS-Umweltsensoren & Bit-Rauschen

(Bild: Bild: KI Stable Diffusion | Bearbeitung c't)

Lesezeit: 5 Min.
Von
  • Frank Schräer

Der Facebook-Konzern hat bei Künstlicher Intelligenz intern umstrukturiert. Die meisten Mitarbeiter des Responsible-AI-Teams bei Meta arbeiten jetzt an generativer KI. Der Konzern will aber weiter verantwortungsvolle KI entwickeln. Derweil sorgte ein Bericht des Medien-"Watchdogs" Media Matters dafür, dass große Werbekunden wie IBM und Disney X/Twitter den Rücken kehrten. Elon Musks Plattform geht jetzt gerichtlich dagegen vor, doch die Beklagten geben sich gelassen. Der Gerichtsstreit zwischen Epic Games und Google hat hingegen einen speziellen Deal zutage gebracht. Um Spotify auf Android zu halten, hat Google besondere Konditionen mit dem Streaming-Unternehmen ausgehandelt. Die Provision kann dabei komplett entfallen – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Die Umstrukturierungen bei Meta gehen weiter. Diesmal werden aber keine Mitarbeiter freigesetzt, wie in diesem von Anführer Mark Zuckerberg ausgerufenen "Jahr der Effizienz" mehrfach geschehen, sondern versetzt. Der Facebook-Konzern hat sein Team für verantwortungsvolle Künstliche Intelligenz (KI) nahezu aufgelöst. Die meisten dort eingesetzten Mitarbeiter sind nun den Abteilungen für generative KI zugeordnet. Trotzdem setzt Meta weiter auf verantwortungsvolle Entwicklung und Nutzung von KI, jetzt aber ohne diesen dedizierten "Ethikrat": Meta strukturiert KI-Teams um, für mehr generative als verantwortungsvolle KI.

Elon Musks Online-Plattform X, vormals Twitter, will die Autoren eines kritischen Berichts verklagen, der vergangene Woche große Werbekunden wie IBM, Apple und Disney von der Plattform zurückschrecken ließ. Die US-amerikanische Medien-Überwachungsorganisation Media Matters for America hatte gezeigt, dass die Anzeigen von renommierten Werbekunden neben Tweets erschienen, die rechtsextreme, antisemitische und Hitler-verherrlichende Inhalte verbreiten. X wirft Media Matters nun vor, dass der Bericht auf falschen Tatsachen und gezielter Manipulation beruhe. Der Media-Matters-Chef bezeichnete die Klage als "unseriös", sie solle "Kritiker von X zum Schweigen bringen": Musk fährt nun mit "thermonuklearer Klage" von X/Twitter fort.

Google hat mit Spotify einen besonderen Deal ausgearbeitet, um den Streaming-Dienst auf Android-Geräten zu halten. Die Details zu diesem Vertrag wurden nun im Rahmen des Gerichtsstreits zwischen Epic Games und Google bekannt. Demnach zahlt Spotify keinen einzigen Cent an Google, falls Nutzer sich in der Spotify-App für die eigene Bezahlmethode der Schweden entscheiden. Das habe Google-Manager Don Harrison vor Gericht bestätigt. Üblicherweise zahlen Android-Apps für Abodienste 15 Prozent ihrer Einnahmen an Google. Teilnehmer am exklusiven "User Choice Billing"-Programm, die ihren eigenen Bezahlweg einbinden dürfen, zahlen normalerweise 11 Prozent: Googles Sonder-Deal mit Spotify auf Android.

Erstaunlich viele CO₂- und Methanquellen sind weder der Forschung noch den Regierungen oder NGOs bekannt, obwohl sie erhebliche Mengen CO₂ und Methan in die Atmosphäre freisetzen. Sie entstehen aufgrund technischer Defizite oder sogar krimineller Aktivitäten. Die Frage war bislang, wie man sie auffinden und abstellen kann. Dazu wird zunehmend Satellitentechnik eingesetzt. Ein Team am Jet Propulsion Laboratory der NASA nutzt nun einen besonderen Sensor an Bord der Internationalen Raumstation ISS, um diesen Job zu übernehmen, mit einer räumlichen Auflösung von 60 Metern: Sensor an der ISS kartiert bisher unentdeckte CO2- und Methanemissionen.

Abgase werden auch bei der Herstellung von Halbleiterbauelementen freigesetzt. Zudem sind viele Ressourcen sowie viel Energie nötig und es entstehen dabei auch noch umweltschädliche Abfälle. Die Chiphersteller planen allerdings, diese Umweltlasten zu reduzieren und in Zukunft klimaneutral zu produzieren. Bis dahin ist es allerdings noch ein weiter Weg und auch die Zulieferer der Chipfirmen müssen mitziehen. Wo die größten Umweltbelastungen in der Halbleiterfertigung auftreten und wie sie sinken könnten, besprechen die Redakteure von c’t in einer neuen Folge vom Bit-Rauschen, der Prozessor-Podcast: Wie die Chipfertigung grüner werden soll.

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