Mobilcom-Chef: Bei Scheitern der Fusion Verkauf von Freenet.de möglich

Mobilcom hält insgesamt 50,43 Prozent an Freenet.de; Mobilcom möchte seine Internet-Tochter aber wieder vollständig eingliedern, da man als Komplettanbieter von Mobilfunk, Festnetz und Internet bessere Chancen im Markt erwartet.

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  • dpa

Die Mobilcom-Internettochter Freenet.de könnte verkauft werden, falls die geplante Verschmelzung der beiden Unternehmen an Rechtsstreitigkeiten mit Aktionären scheitert. Der Mobilfunkdienstleister Mobilcom hält insgesamt 50,43 Prozent an Freenet.de, der Rest befindet sich in Streubesitz; Mobilcom möchte seine Internet-Tochter aber wieder vollständig eingliedern, da man als Komplettanbieter von Mobilfunk, Festnetz und Internet bessere Chancen im Markt und steuerliche Vorteile erwartet.

"Sollte in der zweiten Instanz vor dem Oberlandesgericht Schleswig gegen die Fusion entschieden werden, müssen beide Unternehmen möglicherweise wieder getrennte Wege gehen", sagte Mobilcom- und Freenet.de-Chef Eckhard Spoerr dem manager magazin. "Ein Verkauf von freenet wäre in diesem Fall erwägenswert."

Mobilcom hatte sich am vergangenen Dienstag mit den Gegnern der Fusion vor dem Landgericht Kiel darauf verständigt, bis zum 27. Juni eine gütliche Einigung zu erörtern. In der Verhandlung über die Freigabe der Fusion hatte das Gericht einen solchen Vergleich vorgeschlagen.

Einzelne Aktionäre von Mobilcom hatten gegen die geplante Verschmelzung mit der Hamburger freenet AG geklagt und damit bislang eine Fusion blockiert. Allerdings käme es selbst bei einer außergerichtlichen Einigung nicht zu einer schnellen Freigabe der Fusion der beiden Aktiengesellschaften, denn vor dem Landgericht Hamburg klagen Aktionäre von freenet.de gegen die Fusion. Das Landgericht Hamburg hatte zwar die Anfechtungsklagen zurückgewiesen. Die Aktionäre hatten jedoch angekündigt, in die Berufung zu gehen. (dpa) / (jk)