Mobilcom will bis zu 200 Stellen streichen

Der Mobilfunkdienstleister Mobilcom beabsichtigt, an seinem Hauptsitz 180 bis 200 Arbeitsplätze abzubauen.

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Der Mobilfunkdienstleister Mobilcom beabsichtigt, an seinem Hauptsitz in Büdelsdorf im ersten Halbjahr 2006 rund 200 Arbeitsplätze abzubauen; derzeit arbeiten dort etwa 1540 Mitarbeiter. Wie ein Sprecher des Unternehmens am Freitagabend mitteilte, plant das Unternehmen damit, die Personalkosten, die sich im laufenden Jahr auf etwa 68 Millionen Euro belaufen, um 10 bis 15 Prozent zu senken.

Laut Nachrichtenmagazin "Spiegel" liegt ein möglicher Hintergrund der drastischen Sparaktion darin, dass sich die Umsetzung der Pläne des vor einigen Monaten eingestiegenen US-Finanzinvestors Texas Pacific Group (TPG) deutlich schwieriger als erwartet gestaltet. Der vor wenigen Wochen ergangene Beschluss des Landgerichts Darmstadt, den Zusammenschluss von Telekom und ihrer Internet-Tochter T-Online abzulehnen, bringe danach auch das Büdelsdorfer Unternehmen in Bedrängis: Auch bei Mobilcom gibt es Anfechtungsklagen von Aktionären, in diesem Fall gegen die von TPG im Juli durchgesetzte Verschmelzung der Internet-Tochter Freenet mit Mobilcom. Das könnte bedeuten, dass die von TPG erwogene Sonderausschüttung zur Refinanzierung ihres Einstiegs bei Mobilcom gefährdet ist, weshalb TPG, wie Insider glauben, nun auf drastische Kostensenkungen dränge. In der Konzernzentrale weist man das zurück. Die Personalkürzungen "haben mit schwierigen Rechtsfragen" nichts zu tun, sagt Mobilcom-Chef Eckhard Spoerr. Es handele sich um "notwendige Sparmaßnahmen" in einer härter werdenden Branche. (pen)