Mobile Briefmarke löst Handyporto ab – und wird ein neues Feld für Philatelisten

Seite 2: "Postgeschichtich interessant"

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Die Deutsche Post ist als ehemaliger Staatsmonopolist noch immer mit großem Abstand Marktführer im Briefmarkt. Der Markt schrumpft zwar wegen der Digitalisierung Jahr für Jahr um 2 bis 3 Prozent, dennoch ist er lukrativ. 2019 wurden in Deutschland laut Bundesnetzagentur 14,2 Milliarden Sendungen im Briefbereich verschickt, die allermeisten davon sind Werbung und andere Firmenpost. Auf dem Briefmarkt wurden 2019 in Deutschland 8,2 Milliarden Euro umgesetzt, von denen 7 Milliarden Euro auf die Deutsche Post entfielen. Den Rest teilen Wettbewerber wie Postcon und Pin unter sich auf. Diese Firmen konzentrieren sich auf Geschäftskunden, eine Porto-App wie die Deutsche Post haben sie nicht. Umgekehrt ist die neue App der Post ein reines Privatkundenprodukt.

Die App soll auch bei der schnellen Suche nach Post- und DHL-Standorten mitsamt Öffnungszeiten der Filialen und Leerungszeiten der Briefkästen helfen. Auch lässt sich nachschauen, wie stark eine Packstation ausgelastet ist und wie der Status einer Brief- oder Paketsendung aussieht. Nutzer können sich auch per Push-Nachricht informieren lassen, wenn das Paket abholbereit in der Filiale oder Packstation liegt. Der Abholcode ist ebenfalls in der App abrufbar.

Unter Briefmarken-Experten lösen Sendungen, die mit neuer Technik frankiert wurden, wenig Begeisterung aus – schließlich geht es ihnen häufig vor allem um die Motive auf den Briefmarken, die für einen historischen Abschnitt in einer Region stehen oder für ein Thema, etwa die Darstellung von Eisenbahnen auf Briefmarken. Die handschriftlich auf dem Briefumschlag vermerkte Porto-Code-Nummer sei natürlich eine ganz andere, viel nüchternere Art der Frankierung, sagte Torsten Berndt, Chefredakteur der Deutschen Briefmarkenzeitung der dpa.

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Dennoch merkt der Philatelist an: "Postgeschichtlich sind das Handyporto und nun auch die Mobile Briefmarke interessant, denn sie verkörpern eine neue Epoche im Umgang mit Briefen." Philatelisten, welche sich der Gegenwart widmen, könnten daher auch Briefe mit handschriftlichem Handy-Porto in ihrer Sammlung haben. (mit Material der dpa) /

(anw)