Mittwoch: Absicherung von Internet-Routing, Boom beim Bau neuer US-Datenzentren

Zertifikate für Border Gateways + Server-Boom wegen KI + Mobilfunk ohne Krebsrisiko + Intels Laptop-CPU für lange Laufzeit + Glasfaser weniger nachgefragt

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Ein Junge nutzt ein Tablet, um ihn herum Projektionen aus der digitalen Welt. Eine Rakete startet aus dem Strudel an Projektionen gen Himmel; Mittwoch: Routing-Sicherheit, Rechenzentrum-Boom, Handy-Gesundheitsstudie, Snapdragon-Konkurrent & Glasfaser-Nachfrage

(Bild: ImageFlow/Shutterstock.com)

Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Frank Schräer

Das Weiße Haus macht Druck auf Behörden: Sie sollen ihre Netzrouten kryptografisch absichern. Erst dann können Fehler auffallen. Die US-Regierung will damit dem Missbrauch durch böswillige Umleitung von Internet-Datenpaketen entgegenwirken. In dem Land werden zudem auf Teufel komm raus neue Datenzentren aus dem Boden gestampft. Doch es reicht nicht. Wer namhafte Kapazitäten braucht, muss sich Jahre vorher einmieten. Denn der Bedarf ist so groß, dass nicht nur die Betreiber der Rechenzentren kaum noch hinterherkommen, sondern auch die Stromanbieter. Derweil sieht eine Studie der Weltgesundheitsorganisation keinen Zusammenhang zwischen steigender Nutzung von Smartphones und dem Auftreten von Hirntumoren. So verwenden immer mehr Menschen Handys und das auch länger als zuvor, aber gleichzeitig wurden keine in gleichem Maße angestiegenen Tumorfälle festgestellt – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Internet Service Provider in den USA sollen dazu verpflichtet werden, ihre Border Gateways kryptografisch abzusichern, damit sie weniger anfällig gegen falsche oder manipulierte Datenroutings werden. Weil das Internet in Nordamerika älter ist, sind Sicherungsmaßnahme dort weniger verbreitet als in Europa. Jetzt macht das Weiße Haus auch US-Bundesbehörden Dampf. Sie sitzen auf einem Fünftel aller nordamerikanischen IP-Adressen, hinken bei der Absicherung der Border Gateways den privaten Netzbetreibern aber hinterher. Zentrale Elemente des Fahrplans für die Aufrüstung der bundesbehördlichen Netzinfrastruktur sind kryptografische Zertifikate: US-Behörden sollen Internet-Routing absichern.

Einen Bauboom bei Rechenzentren hat der Boom bei maschinellem Lernen (ML) und Künstlicher Intelligenz (KI) ausgelöst. Die Kapazitäten der US-Rechenzentren in den acht wichtigsten Regionen sind in nur einem Jahr um ein Viertel gestiegen. Gleichzeitig ist dort so wenig Kapazität frei wie noch nie. Im ersten Halbjahr waren gerade 2,8 Prozent nicht vermietet. Das lässt die Mieten steigen. Bestehende Gebäude können die neuen Anforderungen, etwa die zunhemende Nutzung von Grafikprozessoren und Flüssigkühlung, um die Hitze der energieintensiven Anwendungen abzuführen. oft nicht erfüllen, weshalb sich der Bauboom auf komplett neue Anlagen konzentriert: Enormes Wachstum bei US-Rechenzentren dank KI-Boom.

Zwischen der Nutzung von Smartphones und dem Risiko von Hirntumoren besteht kein Zusammenhang, hat eine von der Weltgesundheitsorganisation WHO in Auftrag gegebene Studie herausgefunden. Obwohl sich Handys in den letzten Jahren stärker verbreitet haben und Menschen immer mehr Zeit damit verbringen, wodurch sie mehr Funkwellen ausgesetzt werden, ist die Zahl der aufgetretenen Hirntumore nicht in gleichem Maße angestiegen, heißt es. Das haben solche und ähnliche Untersuchungen zuvor bereits herausgefunden und wird jetzt durch die neue WHO-Studie bestätigt. Dabei ging es neben Smartphones auch um etwa Fernsehgeräte sowie Babyfones und die Auswirkungen von Funkfrequenzen auf Menschen: Smartphones verursachen keine Hirntumore, sagt eine Studie der WHO.

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(fds)