Montag: Autonome Busse in Bayern gestoppt, Chip-Milliarden für Samsung & TI

Die autonom fahrenden Bus-Shuttles im bayrischen Bad Birnbach waren revolutionär, doch jetzt stehen sie still. Der Hersteller EasyMile zieht sich zurück und will sich auf andere Bereiche der Branche konzentrieren. Landkreis und Bürgermeisterin suchen jetzt einen neuen Projektpartner. In den USA erhalten neben Intel und TSMC nach langen Verhandlungen zwei weitere Firmen Steuergeld für neue Chipfabriken in den USA. Samsung und Texas Instruments sollen zusammen rund 6,35 Milliarden US-Dollar aus dem CHIPS Act bekommen. Die Werke sind bereits im Bau. Derweil ist der Traum von senkrechtstartende Lufttaxis des bayrischen Start-Ups Lilium endgültig geplatzt. Die Insolvenz in Eigenregie ist gescheitert, weil ein Investor nicht die benötigten finanziellen Mittel nachweisen konnte. 1.000 Menschen verlieren zu Weihnachten ihren Job – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Die autonomen Busse im ländlichen Bad Birnbach in Bayern waren ein revolutionäres Projekt. Doch damit ist bis auf Weiteres Schluss. Fahrzeughersteller EasyMile will sich im Laufe des Jahres 2025 aus dem Bereich der Personenbeförderung komplett zurückziehen und sich künftig auf die Logistik-Branche im Bereich von Flug- und Schiffshäfen fokussieren. Schon sehr bald das Projekt beendet, denn das nötige Personal für Service und Support der Shuttles bei EasyMile steht, wenn überhaupt, nur sehr eingeschränkt zur Verfügung. Zum 31. Dezember 2024 endet der Betrieb der autonom fahrenden Busse: Autonome Busse in Bad Birnbach rollen bald nicht mehr.

Auf den letzten Metern der Biden-Administration werden doch noch einige der Zusagen aus dem 2022 verabschiedeten CHIPS Act zur Förderung von Halbleiterfabriken in den USA in bindende Vereinbarungen umgesetzt. Für seine bereits in Texas im Bau befindliche Chipfabrik erhält Samsung 4,75 Milliarden US-Dollar, und Texas Instruments (TI) 1,6 Milliarden Dollar für Werke in Texas und Utah. Der Förderbetrag Samsungs fällt geringer als früher berichtet aus, denn das Unternehmen strukturiert derzeit all seine Investitionen neu. Noch im April 2024 standen 6,4 Milliarden Förderung im Raum: Milliarden US-Dollar für Chipfabriken von Samsung und TI.

Flugtaxi-Entwickler Lilium ist mit seiner Insolvenz in Eigenregie gescheitert. Das Start-Up in Gauting bei München hat nach Auskunft eines Lilium-Managers am Freitag den Betrieb eingestellt. Zudem berichten mehrere Quellen im Unternehmen, dass Lilium allen 1.000 Beschäftigten gekündigt hat. Aus den bisherigen Gesprächen mit einem Investor kam kein Deal zustande. Dieser hatte offenbar nicht rechtzeitig nachweisen können, dass er über die benötigten liquiden Mittel verfügt. Damit ist die geplante Insolvenz gescheitert: Flugtaxen-Bauer Lilium entlässt alle 1.000 Mitarbeiter.

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Das Bundeskartellamt hat den geplanten Erwerb der Altair Engineering (Altair) durch Siemens freigegeben. Altair ist auf IT-Lösungen im Bereich Datenanalyse, künstliche Intelligenz (KI), computergestütztes Engineering und High-Performance-Computing (HPC) spezialisiert. Die Übernahme von Altair durch Siemens gehört laut Bundeskartellamt zwar mit zu den größten. In den betroffenen Marktbereichen sind allerdings weitere – größere und kleinere – Wettbewerber tätig, weshalb das Vorhaben freizugeben war: Bundeskartellamt gibt Siemens-Übernahme von Altair Engineering frei.

Die Krisenstimmung in der deutschen Wirtschaft hat auch Konsequenzen für die Führungskräfte beim schwächelnden Autobauer Mercedes-Benz. Das Unternehmen streicht im kommenden Jahr die Gehaltserhöhungen und das Homeoffice für seine Manager. Das Ziel sei es, Mercedes-Benz noch wetterfester und langfristig erfolgreich zu machen. Bei der Optimierung der Kostenstruktur gehe es auch um eine Senkung der Personalkosten, heißt es. Um das Unternehmen zu verschlanken, sollen weltweit alle Führungskräfte von den Abteilungsleitungen aufwärts und auch einzelne Teamleiterinnen und Teamleiter im kommenden Jahr keine Gehaltserhöhung bekommen: Sparkurs für Führungskräfte bei Mercedes.

Auch noch wichtig:

• Unerschrockene Touristen im Regen, leuchtende Neonlichter bei Nacht und beeindruckende Makroaufnahmen zeigen wir mit den Bildern der Woche KW 50: Von Märchenschlössern, Nacktbaden und Spiegelungen.
• Knapp 20 Jahre nach seiner Vorstellung ist der Mac mini so stark und kompakt wie noch nie. Die schnellste Version mit M4 Pro bleibt aber nicht immer leise: Apple Mac mini mit M4 und M4 Pro im Test.
• Aktuelle Smart-TVs bieten eine gute Bildqualität zum kleinen Preis. Doch es gibt ein Ärgernis, weshalb man auf jeden Fall einige Einstellungen ändern sollte, erklärt c’t uplink: Smart-TVs und Streaming.
• Der Beschluss, ab 2035 keine neuen Benziner oder Diesel mehr zuzulassen, soll laut den Ländern rasch auf den Prüfstand. Der CO2-Flottengrenzwert sei anzupassen, denn es gibt Sorgen um die Autoindustrie: Bundesrat fordert rasche Überprüfung des Verbrenner-Aus.
• Mit einem umgebauten historischen Radioteleskop gelang es Amateuren, Signale der Voyager 1 zu empfangen. Möglich machte das ein technisches Problem der Sonde: Amateurastronomen empfangen Signale der Voyager 1.
• Die Preise an Ladesäulen unterscheiden sich enorm. Wer mit Gleichstrom lädt, zahlt unter Umständen 40 Cent/kWh mehr. Einige Fußnoten sollten Sie deshalb kennen: Ladetarife für Elektroautos im Vergleich.
• WLAN im Garten ist eine feine Sache. Doch der Fritz-Familie fehlt ein wetterfester Repeater. Mit etwas bastlerischem Geschick können Sie den aber selbst bauen: So bauen Sie einen AVM-Repeater für den Außeneinsatz wetterfest um.
• Moderne Mobilfunkrouter nehmen es locker mit DSL-Internet auf und konkurrieren sogar mit Glasfaser. Je nach Zielgruppe reicht die Leistung für Familien und WGs: Fünf 5G-Router für drahtloses Gigabit-Internet im Vergleich.
• Wie baut man eine Uhr, die 10.000 Jahre lang läuft? Indem nur Jahrtausende Jahre altes Wissen vorausgesetzt wird, denn Wartung ist unerlässlich. Das schreibt Missing Link: Wem die Uhr schlägt.

(fds)