Montag: BSI-Chef vor der Abberufung, Zugstörungen als Folge von Sabotage

Kritik an BSI-Chef Schönbohm + Zugfunkstörung durch Kabel-Sabotage + Gadgets und Autos von 007 + Kommentar zu IT-Recruiting + Ausblick auf flexiblen Strommarkt

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht

(Bild: PabloLagarto/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer

Der Chef des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat einen schweren Stand in der Cybersicherheit-Community. Nun bekommt Arne Schönbohm auch politischen Ärger, der ihn das Amt kosten könnte. Grund ist sein Umgang mit einer Russland-basierten Cybersecurity-Firma in seinem umstrittenen "Cyber-Sicherheitsrat Deutschland". Derweil läuft der Zugverkehr in Deutschland nach der massiven Störung des Zugfunks wieder. Als Ursache gilt Sabotage an Kabeln des Funknetzes, die Suche nach den offenbar gut organisierten Tätern läuft – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will den Präsidenten des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Arne Schönbohm, Medienberichten zufolge abberufen. Schönbohm steht wegen möglicher Kontakte zu russischen Geheimdienstkreisen über den umstrittenen Verein "Cyber-Sicherheitsrat Deutschland" in der Kritik. Ein Sprecher erklärte, das Innenministerium gehe den Sachverhalten nach und prüfe diese genau: Bundesinnenministerin will BSI-Chef Schönbohm abberufen.

Störungen ganz anderer Art gab es am Samstagmorgen bei der Deutschen Bahn. Betroffen war einer Meldung der Bahn zufolge der "Raum Norddeutschland". Die Bahn sprach von einer technischen Störung des Zugfunks (GSM-R). Es kam "zu kurzfristigen Zug- und Haltausfällen". Diese gehen nach Aussage der Bahn auf Sabotage zurück. Zwei für das Funksystem GSM-R wichtige Kabel seien an zwei unterschiedlichen Tatorten durchtrennt worden. Daraufhin sei das komplette System ausgefallen: Sabotage als Ursache für die Zugfunkstörung bei der Deutschen Bahn.

James Bond ist von Zugstörungen nicht betroffen, stehen dem britischen Mi6-Agenten mit der Personalnummer 007 doch nahezu unbegrenzt Fahrzeuge zur Verfügung. Bonds Eroberungszug durch das Weltkino begann am 5. Oktober 1962 mit "Dr. No". Ein Markenzeichen der Reihe sind originelle Gadgets, technische Spielereien wie explodierende Kugelschreiber, die oft genug James Bond das Leben retten. Safeknacker, Ortungsgeräte, Röntgenbrillen zeigen die Zukunft. Selbst echte Geheimdienste lassen sich inspirieren von James Bond im Kino: 60 Jahre 007, Autos und verrückte Gadgets.

Bond konnte sich bei Gadgets und Fahrzeugen zumeist auf 'Q' verlassen, die technische Fachkraft des Mi6. Hierzulande herrscht allerdings Fachkräftemangel. In Umfragen gibt das Gros der deutschen Firmen vor, Schlüsselpositionen in absehbarer Zeit vermutlich nicht mehr sinnvoll besetzen zu können. Liegt es an planlosen Headhuntern, überforderten Firmen und unrealistischen Gehaltsvorstellungen? Beim IT-Recruiting läuft meist alles schief, meint Martin Gerhard Loschwitz in seinem Kommentar zum Fachkräftemangel: Weniger Blabla, mehr Kohle!

Bei einem flexiblen Energiemarkt, mit Möglichkeiten für Bürger und Unternehmen, selbst unbegrenzt Strom aus Photovoltaik- und Windanlagen ins Netz einzuspeisen, mit dynamischen Tarifen, gekoppelt mit intelligenten Stromzählern, virtuellen Kraftwerken, Batterie-Pooling etwa über Elektrofahrzeuge und Smart Grids, könnten die Verbraucher in der EU Milliarden pro Jahr einsparen. Zugleich ließen sich jährlich 37,5 Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen vermeiden. Missing Link betrachtet, was ein flexibler Strommarkt für Geldbeutel und Klimaschutz bringt.

Auch noch wichtig:

(fds)