Montag: Datendiebstahl bei Europol, Ermahnung zu schnellerer Verkehrswende
Expertenforum Europols angegriffen + Verkehrswende teurer bei aktuellem Tempo + Rekorde durch Sonnensturm + Tipps fĂĽr Polarlichter-Fotos + OpenAI mit Updates
Die europäische Polizeibehörde hat ihren Dienst "Europol for Experts" vom Netz genommen. Zuvor waren unter anderem Strategiepapiere daraus angeboten worden. Es ist noch unklar, ob die unberechtigten Zugriffe durch eine technische Lücke oder menschliches Versagen geschehen konnten. Derweil ist die Verkehrswende laut einer Studie mit den bisherigen Maßnahmen nicht zu schaffen. Doch es gibt auch eine gute Nachricht. Wenn die Regierung bald damit anfängt, kann sie sparen. Nicht nur in Deutschland, sondern weltweit wütet seit Freitagabend ein Magnetsturm, der stärkste seit Jahrzehnten. Und er ist noch nicht vorbei. Polarlichter konnten sogar in Südeuropa abgelichtet werden – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
Mindestens seit dem Freitag dieser Woche ist das Forum "Europol for Experts" (EPE) nicht mehr erreichbar. Die Webseite zeigt eine statische Meldung samt Logo der Behörde an, laut derer sich das System in einem Wartungsmodus befindet. Vorausgegangen war dem Abschalten des Dienstes ein länger anhaltender unberechtigter Zugriff eines Akteurs, wie Europol bestätigt hat. Die Behörde gibt jedoch an, dass keine "Daten über Operationen" entwendet worden seien. Im Jargon von Strafverfolgern sind damit in der Regel konkrete Angaben zu Ermittlungen gemeint. Der mutmaßliche Datendieb bietet seine Beute bereits zum Erwerb an: Einbruch in Forum von Europol.
Je länger die Politik mit Maßnahmen für einen klimaneutralen Verkehr zögert, umso teurer wird die Verkehrswende einer Studie zufolge schließlich werden. "Politisches Zögern hat einen Preis", heißt es in der Analyse zur Verkehrswende: "Der Preis bemisst sich entweder in Geld oder in Treibhausgasen, mit all den damit verbundenen Risiken." Mit einer zeitnahen ambitionierten Klimapolitik für den Verkehrssektor könnte die Bundesregierung hingegen sogar etwas sparen im Vergleich zu einem verkehrspolitischen Weiter-so. Drei verschiedene Szenarien mit unterschiedlich weitreichenden Klimaschutz-Maßnahmen im Verkehrssektor wurden untersucht in der Studie: Verkehrswende wird bei weiterem Zögern deutlich teurer.
Am Freitagabend begann der stärkste Magnetsturm seit Jahrzehnten. Er erreichte auf der fünfteiligen Skala der fürs Weltraumwetter zuständigen US-Behörde NOAA bereits in mehreren Drei-Stunden-Intervallen die höchste Stufe "Extrem". Die Skala beschreibt Schwankungen des Magnetfelds der Erde. Der zusammengefasste Tageswert A für die magnetische Unruhe erreichte 280 von theoretisch möglichen 400, das ist der höchste Wert seit 13. November 1960 und der zweithöchste jemals gemessene Wert. Geomagnetische Stürme erreichen nur sehr selten Stärke 5, zuletzt vor rund 20 Jahren. Sehr schwere Stürme können im Extremfall dazu führen, dass Satelliten den Schutz des irdischen Magnetfelds verlieren: Heftiger geomagnetischer Sturm bricht Rekorde.
Der geomagnetische Sturm führt zudem zu einer erweiterten Sichtbarkeit von Polarlichtern. Dank des außergewöhnlich starken Sonnensturms waren auch über vielen Teilen Deutschlands farbenfrohe Polarlichter zu sehen. Normalerweise sind Polarlichter vor allem in nördlichen Regionen zu sehen. Nach Angaben von Carolin Liefke vom Haus der Astronomie in Heidelberg hätten die Sichtungen dieses Mal aber in Europa südlich bis zu den Kanaren gereicht, wo das Phänomen – wenn nicht mit bloßem Auge sichtbar – so doch auf Fotos festgehalten werden konnte. Wie man dies mit Smartphone oder Systemkamera fotografiert, zeigen zwei Praxisartikel: Sonnensturm geht weiter – so fotografiert man Polarlichter ohne Aufwand.
OpenAI will an diesem Montag, dem 13. Mai, um 19 Uhr (MESZ) auf einer Live-Veranstaltung neue Produktupdates ankündigen. Spekulationen rund um die Ankündigungen gab es bereits im Laufe dieser Woche, teilweise wurden sie von Sam Altman auf X (Twitter) dementiert. Zusätzlich häufen sich derweil Berichte, dass Apple offenbar kurz vor einem Abschluss mit OpenAI steht und ChatGPT mit GPT-4 Einzug in das kommende iOS 18 erhalten werde. Gerüchte besagen, dass OpenAI an einer Funktion für ChatGPT arbeite, mit der sich das Web durchsuchen lasse und Quellen in den Ergebnissen zitiert werden könnten. OpenAI könnte demzufolge zu Google und dem KI-Start-up Perplexity aufschließen, doch OpenAI dementiert GPT-5 und Suchmaschine – Deal mit Apple kurz vor Abschluss.
Auch noch wichtig:
- Fans der Serie Doctor Who vermissen zum Staffelstart auf Disney+ die deutsche Synchronfassung von Doctor Who: Disney+ verpatzt Staffelstart.
- Beim fahrerlosen Verkehr passiert etwas Ähnliches wie schon bei der E-Mobilität. Kalifornien experimentiert, bei uns wird reguliert, und in China wird skaliert, meldet Missing Link: Ein chinesisches Schiff wird kommen – auch beim autonomen Fahren?
- Der geomagnetische Sturm liefert nicht nur schöne Bilder von Polarlichtern. Das Naturereignis bereitet auch dem Satelliten-Internet von Starlink Probleme: Geomagnetischer Sturm setzt Satelliten-Internet von Starlink unter Druck.
- Seinerzeit Sakrileg, heute ein liebgewonnener Klassiker – Wenn Brendan Fraser gegen "Die Mumie" kämpft, wird die Horror-Ikone zum Indiana-Jones-Verschnitt. Das ist der unsterbliche Mythos: 25 Jahre "Die Mumie".
- Die weltgrößte Anlage zur direkten Abscheidung und Speicherung von CO₂ wurde in Island eröffnet. Sie ist zehnmal größer als der Vorgänger: Island filtert CO₂ aus der Luft.
- Die KI von Elon Musk ist als Chatbot direkt in Twitter/X integriert. Wie gut das funktioniert, probiert c't 3003 im neuen Video aus und testet Grok: Die KI von Elon Musk.
- Anwälte und Oppositionspolitiker fordern Aufklärung über die Einsätze eines heimlichen Kamerasystems in Sachsen und Berlin sowie den BKA-Test mit Echtdaten: Wachsende Sorgen wegen biometrischer Überwachung durch Echtzeit-Gesichtserkennung.
- Neben Verbesserungen wie Zweifaktor-Authentifizierung mĂĽssen Unterzeichner eines US-Sicherheitsstandards binnen Jahresfrist auch Software und Patchmanagement verbessern, als Selbstverpflichtung: Ăśber 60 Hersteller geloben, "Secure by Design" zu werden.
(fds)