Montag: Israel-Hack, Bank-Insider, CO2-Filter, Datenschutz-Alarm & Tesla-Audio

Hackerangriff auf LGTBQ-Website + Firmenkultur einer Direktbank + Emissionen von CO2-Filtern + Kommentar zu Datenschutzübertreibungen + Teslas lernen sprechen

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Hand malt mit Kreide Tastatur und Schloss

(Bild: rvlsoft/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Frank Schräer

Hackerattacken werden von betroffenen Firmen gern als Angriffe aus dem Ausland dargestellt – am Besten aus ohnehin nicht befreundeten Ländern. Jetzt ist der Idealfall eingetreten: ein Angriff auf eine LGBTQ-Dating-Seite von Hackern aus einem feindlichen und homophoben Land. Dabei ist die Dating-Website lediglich eines von zahlreichen Servern des gehackten Dienstleisters – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Hacker haben mit der Veröffentlichung von Daten einer israelischen LGBTQ-Dating-Seite gedroht, wenn die Betreiber nicht 1 Million Dollar zahlen. Der Seitenbetreiber bezeichnet es als "iranisches Cyberterror-Ereignis". Da die Hacker Lösegeld erpressen, gehen israelische Sicherheitsexperten aber nicht zwingend von einer staatlich gelenkten Cyberattacke aus. Außerdem haben die iranischen Hacker der LGTBQ-Dating-Seite in Israel auch noch andere Webseiten des Server-Betreibers angegriffen.

Die Handy-Bank N26 wurde nicht gehackt, aber frühere und aktuelle Mitarbeiter verraten Interna. Sie erzählen eine gruselige Geschichte über die Betriebs- und Arbeitskultur bei der Neobank. Vor allem im Bereich Kundendienst vergab das Berliner Unternehmen demnach lange fast nur Kurzzeitverträge, um Angestellte rasch wieder loswerden zu können. Inside N26: Hire & Fire, kranker Arbeitsrhythmus und Pannen.

Bei einer CO₂-Filter-Pilotanlage in der Schweiz gab es keine Pannen. Forscher haben aber nun herausgefunden, dass für die Filterung der jährlich 900 Tonnen CO₂ aus der Atmosphäre erheblicher Einsatz von Energie und eines Sorptionsmittels erfordert. Zudem muss man das ausgefilterte CO₂ abtransportieren und speichern. Demnach erzeugt 1000 Kilogramm CO₂ aus der Luft zu filtern 300 Kilogramm neues CO₂.

Dieses Filterkonzept schießt zwar nicht über das Ziel hinaus, aber wir Deutsche haben einen Hang dazu. Das führt dazu, dass europäische Gesetze und Verordnungen hierzulande gelegentlich so penibel ausgelegt werden, dass aus der ursprünglichen, gut gemeinten Intention komplette Handlungsunfähigkeit zu werden droht. Beim Datenschutz erreicht es absurde Ausmaße, meint Ute Roos in ihrem Kommentar: Datenschutz tötet. Nicht.

Ob ein sprechendes Auto übertrieben ist, sei dahin gestellt. Aber Pkw-Hersteller Tesla hat ein neues Feature freigeschaltet, mit dem man unliebsame Bewunderer des eigenen Autos per Sprachnachricht abschrecken kann. Tesla-Fahrer können mithilfe der Remote-Funktion per Handy-App und den eingebauten Kameras die Umgebung des Autos bewachen. Damit sind Audiobotschaften aus der Fahrgastzelle möglich: Rühr mich nicht an, ich bin ein Tesla!

Auch noch wichtig:

  • Die UN-Klimakonferenz 2021 wurde am Sonntag eröffnet. Sie war ursprünglich für Dezember 2020 geplant, wurde aber aufgrund der Covid-19-Pandemie verschoben.
  • Heute beginnt das Web Summit 2021 in Lissabon. Die wohl weltgrößte Tech-Konferenz läuft noch bis Donnerstag, den 4. November.
  • Der als Reaktion auf die Einstellung des arabischen Fernsehprogramms der BBC vom Emir von Katar gegründete arabische Nachrichtensender Al Jazeera ging heute vor genau 25 Jahren erstmals auf Sendung.
  • Am heutigen Montag ist Feiertag in Österreich, der Schweiz, Liechtenstein, sowie in Teilen Deutschlands (Baden-Württemberg, Bayern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz. Saarland).

(fds)