Montag: Vormarsch von KI-PCs, Rettung von Varta dank Porsche und Schuldenschnitt
Wachstum von Copilot-Notebooks + Sanierungskonzept für Varta + Windows-Update stört Linux + Crytek-Update verdrießt Spieler + Philosophin über KI-Systeme
Copilot+-Notebooks bringen laut Marktforschern den von Apple dominierten Markt der "AI-PCs" in Bewegung. Auch der Handel erwarte große Nachfrage bei PCs mit integrierter KI-Unterstützung. Apple verbaut bereits seit Jahren eine "Neural Engine" in die hauseigenen Prozessoren ein, jetzt ziehen die Hersteller von Chips für Windows-PCs nach. Derweil scheint für Varta ein Weg gefunden, der dem Batteriekonzern das Überleben sichern könnte. Es gibt ein Sanierungskonzept und einen Kunden als Investor. Zunächst sollen ein Schuldenschnitt und die Verlängerung von Krediten die bisherigen Verbindlichkeiten deutlich verringern. Daneben beabsichtigt Porsche mit 30 Millionen Euro einzusteigen. Andere Probleme haben Linux-Nutzer mit Windows-PCs, denn mit den Windows-Updates vom 13. August booten verschiedene Linux-Installationsmedien nicht mehr. Das liegt an veralteten Bootloadern, die nun gesperrt wurden. Betroffene Linux-Distributoren müssen ihre Installationsmedien aktualisieren, was einige Tage in Anspruch nehmen dürfte – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.
PC-Hersteller drücken verstärkt "AI-PCs" in den Markt: 14 Prozent aller im zweiten Quartal 2024 weltweit an den Handel gelieferten Notebooks und Desktops waren nach Schätzung von Marktforschern "KI-fähig". Da die Branche sich jetzt auf dieses junge Segment eingeschossen hat – von Prozessor-Fertigern bis zu PC-Herstellern, sei im zweiten Halbjahr 2024 mit deutlichem Wachstum zu rechnen, folgert eine Marktforschungsfirma. Den Zahlen zufolge dominiert bislang Apple respektive macOS das Segment der KI-PCs mit einem Anteil von 60 Prozent im genannten Zeitraum, die restlichen knapp 40 Prozent seien Windows-PCs. Gerade im letztgenannten Bereich erwarten die Marktforscher massives Wachstum: KI-PCs auf dem Durchmarsch.
Der angeschlagene Batteriekonzern Varta hat sich mit Finanzgläubigern und Investoren auf ein Sanierungskonzept geeinigt. Kernaspekte sind unter anderem ein Schuldenschnitt und frisches Geld vom Großkunden Porsche. All das müsse nun dokumentiert und beim Gericht eingereicht werden, sagte ein Sprecher. Zuvor müssen die Gremien der beteiligten Parteien zustimmen und das Bundeskartellamt grünes Licht geben. Der Prozess könnte sich über Wochen und Monate ziehen, heißt es. Läuft alles wie geplant, soll das Sanierungskonzept den Angaben nach die Finanzierung der Varta AG bis zum Ende des Jahres 2027 sicherstellen: Schuldenschnitt und Porsche-Einstieg sollen Varta retten.
Manche Windows-Rechner, auf denen das am 13. August veröffentlichte Update installiert wurde, starten die Installationsmedien und Live-Systeme mancher Linux-Distributionen nicht mehr. Betroffen ist nach unseren Recherchen auch das aktuelle Ubuntu 24.04 LTS sowie darauf aufsetzende Live-Systeme wie zum Beispiel Desinfec't. Die Ursachen sind, wie auch bei vorherigen Windows-Updates, die Linuxe am Booten hinderten, veraltete Linux-Bootloader, die bereits seit einiger Zeit als unsicher bekannt sind. Denn Microsoft hat mit den Updates (KB5041571 und KB5041580) für Windows 10 und 11 "Secure Boot Advanced Targeting" nachgerüstet: Windows-Update legt erneut Linuxe lahm.
Der deutsche Spieleentwickler Crytek (Crysis, Far Cry) hat seinen 2019 gestarteten Multiplayer-Shooter "Hunt: Showdown" auf die CryEngine 5.11 aktualisiert und mit der neuen Karte "Mammon's Gulch" sowie zahlreichen Änderungen an Menüs und Gameplay unter dem Namen "Hunt: Showdown 1896" neu gestartet. Das Spiel ist auf Steam bis zum 19. August frei spielbar, was ihm das bisherige Allzeithoch von 60.124 gleichzeitig aktiven Spielern beschert hat, allerdings auch zahlreiche Kritiken. Der bisher als "sehr positiv" eingestufte Shooter wird in den Steam-Rezensionen zurzeit als "größtenteils negativ" geführt. Das Hauptproblem scheint der Ansturm auf die Spielserver zu sein: Neustart von Cryteks Shooter "Hunt: Showdown 1896" verärgert Spieler.
Hunt: Showdown 1896 (7 Bilder)
Johanna Seibt ist Professorin für Philosophie an der dänischen Aarhus University, wo sich vom 20. bis 23. August zum sechsten Mal die von ihr mit ins Leben gerufene Konferenz Robophilosophy trifft. In einer Korrespondenz mit Hans-Arthur Marsiske erläutert sie einige der Fragen, die dort verhandelt werden sollen. So schreibt sie etwa, dass die Fortschritte der KI – vor allem der multimodalen KI, die Informationen aus Text, Bild und Ton integrieren und Konzepte generieren kann – bald kontext-adäquates soziales Handeln von humanoiden "universalen" Robotern ermöglichen könnten. Sollte uns das beunruhigen? Darum geht es bei Missing Link: Werden KI-Systeme wie GPT "stochastische Papageien" bleiben?
Auch noch wichtig:
- Laut Bundesregierung belastete die Bruttostromerzeugung in Deutschland 2023 das Klima trotz vollendetem Ausstieg aus der Kernenergie geringer als im Vorjahr: Weniger Treibhausgasemissionen bei der Stromerzeugung trotz Atomausstieg.
- In den USA strebt ein YouTuber eine Sammelklage an, weil seine Videos mutmaĂźlich fĂĽr KI-Training verwendet wurden. Dabei geht es jedoch nicht um Urheberrechte: YouTuber verklagt Nvidia wegen KI-Training mit seinen Videos.
- Die TU Graz hat eine Vielzahl älterer und aktueller Smartphones auf bekannte Lücken untersucht. Kein Gerät nutzt alles, was der Kernel an Sicherheit bietet: Forscher prüfen Sicherheit der Android-Kernels von Smartphone-Herstellern.
- Entwickler, die Apps und Inhalte ĂĽber Apples Plattformen in der EU vertreiben, mĂĽssen Kontaktdaten inklusive Telefonnummer offenlegen. Das fordert Apple: App-Entwickler mĂĽssen in der EU Kontaktdaten offenlegen.
- Canonical hat die Veröffentlichung des ersten Point Releases für die aktuelle LTS-Version um zwei Wochen verschoben: Es gibt noch ein paar offene Baustellen bei dieser Linux-Distribution: Release von Ubuntu 24.04.1 verzögert sich.
- Zum iPhone 16 gesellen sich offenbar frische AirPods – in zwei Varianten. Die Basismodelle von Apples True-Wireless-Ohrhöhrer sind längst angestaubt. Apple iPhone 16 bleibt nicht allein: AirPods 4 angeblich im Zeitplan.
- Die Schadsoftware namens Banshee Stealer sammelt systematisch sensible Daten von infizierten Macs – sofern User Ihr Kennwort preisgeben: macOS-Malware Banshee Stealer zielt auf Browser-Daten sowie Krypto-Wallets.
- Im Brandeinsatz sind Feuerwehrleute hohen Temperaturen ausgesetzt. Damit sie im Feuer keinen Hitzekollaps erleiden, entwickeln Forschende eine kĂĽhlende Jacke: Forschungsteam entwickelt Feuerwehrjacke mit KĂĽhlsystem.
(fds)