Murdoch räumt auch bei MySpace International auf [Update]

Das Social Network entlässt zwei Drittel der 450 internationalen Mitarbeiter und will zahlreiche Niederlassungen im Ausland schließen. Die Standorte in Berlin, London und Sydney sollen auf jeden Fall erhalten bleiben.

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Die Aufräumarbeiten bei MySpace gehen weiter. Das zum Konzern des bekannt rechtskonservativen Medienmoguls Rupert Murdoch gehörende Netzwerk wird nach dem Stellenabbau in den USA nun auch zwei Drittel der internationalen Belegschaft entlassen. Darüber hinaus konzentriert das Unternehmen seine internationalen Aktivitäten auf drei Standorte und will zahlreiche Büros schließen. Die geplante Umstrukturierung machte die News-Corp-Tochter am heutigen Dienstag in Los Angeles öffentlich. [Update: MySpace wies Medienberichte zurück, wonach der Geschäftsführer von MySpace International, Travis Katz, das Unternehmen verlassen werde.]

Von den insgesamt 450 Mitarbeitern in den internationalen Niederlassungen von MySpace und Fox Interactive sollen der Mitteilung zufolge 150 übrig bleiben. Die Geschäfte sollen künftig von den Hauptstandorten London, Berlin und Sydney geführt werden. Alle anderen Büros (Argentinien, Brasilien, Frankreich, Indien, Italien, Kanada, Mexiko, Russland, Schweden und Spanien) werden überprüft, "mindestens vier Niederlassungen" sollen geschlossen werden, heißt es in der Mitteilung. Nicht betroffen sind das unabhängig betriebene MySpace China sowie das japanische Joint Venture.

"Bei der Überprüfung unseres Unternehmens wurde klar, dass die Personalbesetzung bei MySpace sowohl international als auch in den USA zu umfangreich und umständlich geworden und bei den gegenwärtigen Marktbedingungen nicht haltbar ist", begründete CEO Owen van Natta die Maßnahmen. In der vergangenen Woche hatte das Social Network die Streichung von 420 Jobs in den USA bekannt gegeben, etwa ein Drittel der Belegschaft. Das einst unangefochten größte Social Network ist derzeit zunehmender Konkurrenz ausgesetzt. Vor allem Hauptrivale Facebook hat schnell aufgeholt. Außerdem sind in der Wirtschaftskrise die Werbeeinnahmen gesunken.

Im Ausland kam MySpace bisher schon mit deutlich weniger Ressourcen und Mitarbeitern aus als in den USA. Auslandschef Travis Katz war Anfang 2006 zu dem Unternehmen gestoßen. Unter seiner Führung wuchs MySpace International von zwei auf schließlich rund 450 Mitarbeiter. Ihm unterstanden bisher die Auslandsaktivitäten der News-Corp-Töchter Fox Interactive, IGN und MySpace. [Update: Gegenüber dem ebenfalls zur News Corp gehörenden Blog All Things Digital dementierte Katz die Meldungen über sein Ausscheiden aus dem Unternehmen. Er habe noch seinen alten Job, teilte der Manager per E-Mail mit.] (vbr)