Musikindustrie fordert schärferes Vorgehen gegen Tauschbörse Madster

Die Musik-Tauschbörse hält angeblich die Auflagen nicht ein, nicht bei den Labels lizenzierte Musikstücke vom Tausch über ihre Server auszuschließen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Verband der US-Musikindustrie (RIAA) verlangt vom Gericht schärferes Vorgehen gegen die Tauschbörse Madster. Vergangenen Monat hatte die RIAA eine Verfügung erreicht, die sich an eine ähnliche frühere Verfügung gegen den Urvater aller Tauschbörsen Napster anlehnte. Danach muss Madster nicht bei den Labels lizenzierte Musikstücke für den Tausch blockieren.

Die RIAA verlangt nun, dass Johnny Deep, Gründer der unter Gläubigerschutz befindlichen Tauschbörse, der Missachtung der Verfügung für schuldig befunden wird. Das Gericht solle daher einen Aufpasser zur Überwachung von Madster einsetzen, der die Tauschbörse auch schließen kann, wenn es zur Einhaltung der Verfügung notwendig ist.

Madster startete ursprünglich unter dem Namen Aimster als P2P-Add-on zu AOLs Instant Messenger. Die Tauschbörse hatte sich nach einem verlorenen Rechtsstreit mit AOL umbenannt. Mit der Umbenennung verabschiedete man sich auch vom freien Tausch und ließ nur noch zahlenden Mitgliedern Zugriff auf das Angebot. Inzwischen schlägt Deep allerdings offensichtlich die Schlachten der Vergangenheit, die zumindest vor US-Gerichten längst entschieden scheinen: Bislang wurden von den Gerichten alle Tauschbörsen, die mit zentralen Servern arbeiten, dazu verdonnert, nicht bei den Labels lizenzierte Musik vom Tausch über ihre Server auszuschließen. Napster ging an diesen Rechtsstreitigkeiten und an der Unfähigkeit, mittels Lizenzierung der Musikstücke bei den Labels ein tragfähiges Geschäftsmodell aufzubauen, zu Grunde -- trotz teilweise massiver Unterstützung durch Bertelsmann. Zuletzt begann die Tauschbörse Audiogalaxy, Songs, die nicht explizit zum Tausch zugelassen waren, grundsätzlich zu blockieren. (jk)