Musk macht Murks: Meta haut Threads raus, die Alternativen freuen sich
Elon Musk führt ein neues Limit für das Sehen von Tweets ein. Bluesky, Mastodon und Metas Threads und mehr schicken sich an, Twitter abzulösen.
Bei Twitter gibt es seit dem Wochenende eine Begrenzung dafür, wie viele Tweets man sehen kann. Das sorgt freilich mal wieder für Frust bei den Nutzerinnen und Nutzern, die teilweise ihre Konten sogar gelöscht haben. Darauf deuten nicht nur die Beschwerden und Ankündigungen von Kündigungen bei Twitter selbst hin, sondern auch beispielsweise die gestiegenen Aktivitäten bei Mastodon – 26.000 Personen sollen sich allein am Samstag neu angemeldet haben. Alternative Netzwerke profitieren nicht zum ersten Mal von Elon Musks Querelen bei Twitter. Für zahlreiche Heavy-User stellte sich in den vergangenen Tagen die Frage: Für Twitter-Blue bezahlen oder anderswo News und Ablenkung suchen?
Bluesky, ein Twitter-Klon, hat den Anmeldeprozess schließen müssen, weil zu viele Menschen versucht haben, das soziale Netzwerk zu nutzen. Dabei ist Bluesky noch immer invite-only und nur als Beta-Version veröffentlicht. Als Begründung schreiben die Macher, es gäbe Performance-Probleme, an denen das Team arbeite. Und: "Wir freuen uns, bald mehr Nutzer in unserer Beta willkommen zu heißen!" Allerdings hatten auch bestehende Kontoinhaber mit Problemen zu kämpfen. Die Apps waren sehr langsam. Hinter Bluesky steckt Ex-Twitter-Chef Jack Dorsey. Das soziale Netzwerk sieht ziemlich exakt aus wie Twitter, nur ist das Protokoll offen.
Metas Threads, Channels und andere Alternativen
Auch Metas Twitter-Alternative Threads sorgt für Aufsehen. Sie ist nämlich eigentlich noch gar nicht verfügbar, erschien jetzt aber doch im Google Play Store – allerdings ist die App in Deutschland noch nicht verfügbar. Die Screenshots, die Alessandro Paluzzi bereits am Wochenende veröffentlichte, zeigen, wie Threads aussieht: nämlich wie Twitter. Meta allerdings sagt, Threads sei wie Instagram, nur mit Text statt Bildern. Was wiederum, genau, eben wie Twitter ist. Es gibt Herzen, eine Kommentarfunktion und den Teilen-Button. Die eigenständige App, bei der man sich aber mit seinem Instagram-Account einloggen können soll, sollte Gerüchten zufolge im Juli erscheinen – das würde zum kurzen Auftauchen im Play Store passen.
Musks neues Lese-Limit wäre wohl ein guter Zeitpunkt für die Veröffentlichung eines alternativen sozialen Netzwerks. Ob das kurze Auftauchen ein Zufall war, sei dahingestellt.
Hive hatte vor gut einem halben Jahr dank Musks Sperenzien ein kleines Hoch. Die App, die von zwei Menschen betrieben werden soll, von denen man wenig weiß, kann sich aber nicht wirklich durchsetzen. Fraglich ist, inwieweit Konkurrenten wie Tiktok, Instagram selbst, BeReal oder sogar das gute alte Facebook profitieren.
Auch Telegram dürfte von vielen als Kanal für aktuelle Informationen immer weiter ausgebaut werden. Der Messenger bietet ebenso wie WhatsApp und Instagram sogenannte Kanäle oder Channels, über die man einzelnen Personen oder Unternehmen folgen kann. Follower können mit Emojis reagieren und an Umfragen teilnehmen. In offenen Gruppen hingegen können alle Teilnehmer auch schreiben. Telegram hat zuletzt auch eine Stories-Funktion eingeführt, die es ebenfalls bei anderen Diensten bereits gibt – dort kann man seinen Status als Bild mit Text für einen festgelegten Zeitraum hochladen.
Artifact ist eine News-Aggregator, die ebenfalls einen sozialen Charakter bekommen soll. Die App schlägt einem Artikel zu Themen vor, die einen interessieren. Man kann anderen Nutzern folgen und soll dadurch im Austausch bleiben. Während der Netzwerk-Charakter offensichtlich noch ausbaufähig ist, funktioniert der Nachrichten-Part bereits sehr gut. Mittels KI können Nachrichten zusammengefasst werden. Artifact erlaubt sich auch, Überschriften in der Übersicht zu ändern. Klickt man einen Artikel an, landet man in der Browser-Version dieses.
(emw)