N26: Beschränkungen durch Finanzaufsicht bleiben in Kraft

Die Neobank N26 wird den Sonderbeauftragten der Bafin und die Beschränkung der Neukundenaufnahme vorerst nicht los, betont aber Fortschritte bei den Auflagen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 10 Kommentare lesen
Stone,,Staffordshire,/,United,Kingdom,-,July,16,2019:,Macro

(Bild: Shutterstock)

Lesezeit: 2 Min.

N26 wird auch in Zukunft bei ihrem Wachstum durch Auflagen der Bankenaufsicht Bafin beschränkt. Das Berliner Start-up darf nach einer Anordnung der Bafin, die am Montag in Frankfurt bekanntgegeben wurde, auch weiterhin nur maximal 50.000 Neukunden im Monat annehmen.

N26 habe trotz einiger Fortschritte weiterhin Defizite bei der Prävention von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung, erklärte die Bafin am Montag. Betroffen sei vor allem das Verdachtsmeldewesen. Das Institut müsse "ein hinreichendes EDV-Monitoring schaffen, eine angemessene Qualitätssicherungsfunktion aufbauen und wirksame Kontrollen von Auslagerungen einrichten", heißt es von der Bafin.

Daher sei auch das Mandat eines Sonderbeauftragten verlängert worden, der bei dem Berliner Start-up die Umsetzung der Anti-Geldwäsche-Maßnahmen überwachen soll. Stellt der Sonderbeauftragte fest, dass N26 angemessene Fortschritte bei der Mängelbeseitigung macht, könne die Neukundenwachstumsbeschränkung gelockert werden.

Die Bafin geht seit einiger Zeit verstärkt gegen Neo-Banken wie N26, C24 und Solarisbank sowie Onlinebroker wie Flatexdegiro vor. Im Fall von N26 ist die Bafin der Ansicht, dass das Unternehmen zu schnell gewachsen ist und seine Prozesse und Kontrollen nicht entsprechend weiterentwickelt hat.

2021 hatte die Bafin dem deutschen Start-up vorgeworfen, bei seinem rasanten Wachstum zu wenig zur Bekämpfung von Geldwäsche zu unternehmen. Damals verhängte die Aufsichtsbehörde auch eine Geldbuße von 4,25 Millionen Euro, weil N26 Geldwäscheverdachtsmeldungen verspätet eingereicht hatte.

Im Mai 2021 hatte die Bafin den Sonderbeauftragten eingesetzt, im November dann die Neukundenaufnahme der Neobank beschränkt. N26 erklärte, man habe die 2021 veröffentlichte Anordnung zu den Themen Geschäftsorganisation und Risikomanagement "vollständig erfüllt".

"N26 hat in den vergangenen Jahren umfassend in Präventionsmaßnahmen im Bereich Geldwäsche investiert sowie diesen personell verstärkt und technologisch optimiert", teilte das Unternehmen mit. Die jüngste Anordnung erkenne "diese signifikanten Fortschritte an" und enthalte einen Plan, um offenen Fragen zu klären.

N26 hat nach eigenen Angaben mehr als acht Millionen Kunden in 24 Ländern und ein jährliches Transaktionsvolumen von über 100 Milliarden Euro. Bei N26 arbeiten derzeit mehr als 1500 Beschäftigte.

(vbr)