Deorbit Vehicle von SpaceX soll ISS aus Orbit holen

SpaceX erhält den Auftrag von der NASA, ein Deorbit Vehicle für den kontrollierten Absturz der Internationalen Raumstation ISS zu entwickeln.

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ISS in Umlaufbahn um die Erde.

(Bild: NASA)

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Die US-Weltraumbehörde NASA hat Elon Musks Weltraumunternehmen SpaceX damit beauftragt, ein US-amerikanisches Deorbit Vehicle für die ISS zu entwickeln und auszuliefern. Das teilte die NASA am Mittwoch mit. Das Raumfahrzeug soll die Internationale Raumstation ISS zum Ende ihrer Betriebszeit 2030 kontrolliert aus dem Orbit holen, ohne dabei Menschen auf der Erde zu gefährden.

"Die Entscheidung für ein US-amerikanisches Deorbit Vehicle für die Internationale Raumstation wird der NASA und ihren internationalen Partnern helfen, einen sicheren und verantwortungsvollen Übergang in die niedrige Erdumlaufbahn am Ende des Stationsbetriebs zu gewährleisten. Diese Entscheidung unterstützt auch die Pläne der NASA für künftige kommerzielle Ziele und ermöglicht die weitere Nutzung des erdnahen Weltraums", sagt Ken Bowersox, Associate Administrator für das Space Operations Mission Directorate im NASA-Hauptquartier in Washington. "Das Orbitallabor bleibt eine Blaupause für Wissenschaft, Erforschung und Partnerschaften im Weltraum zum Nutzen aller."

Für die Entwicklung des Deorbit Vehicle stehen insgesamt 843 Millionen US-Dollar zur Verfügung, schreibt die NASA. Ausgenommen davon ist etwa die Trägerrakete, also der gesamte Launch Service. Das verursacht weitere Kosten.

Das Raumschiff wird nach Fertigstellung und Übergabe an die NASA durch SpaceX in den Besitz der US-Weltraumagentur übergehen. Für den Betrieb während der gesamten Missionsdauer ist ausschließlich die NASA verantwortlich.

Geplant ist, dass das Deorbit Vehicle an die ISS andockt, um sie dann aus dem Orbit zu bringen. Die Raumstation und das Deorbit Vehicle sollen beim Eintritt in die Erdatmosphäre "zerstörerisch zerfallen" – also zum großen Teil verglühen. Die NASA will dabei sicherstellen, dass keinerlei Trümmerteile auf bewohntes Gebiet fallen.

Die NASA betont, dass die fünf Raumfahrtagenturen Canadian Space Agency (CDA), European Space Agency (ESA), Japan Aerospace Exploration Agency (JAXA), das staatliche russische Raumfahrtunternehmen Roskosmos sowie die NASA gleichermaßen für den sicheren Rückzug der seit 1998 betriebenen Internationalen Raumstation aus dem All verantwortlich sind. Sie verwalten und kontrollieren jeweils ihre Teile der ISS in Eigenverantwortung. Die USA, Japan, Kanada sowie die europäischen Länder, die an der ESA beteiligt sind, haben sich für den Weiterbetrieb der ISS bis 2030 verpflichtet. Russland will bis 2028 an Bord bleiben.

(olb)