Tech-Krise an Wall Street: Apple wg. Buffett-Aktienverkauf besonders betroffen
Der Montag war für die High-Tech-Branche an der NASDAQ rabenschwarz. Apple bekam das besonders zu spüren – auch wegen der Entscheidung eines Promi-Investors.
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Apple-Logo auf einem SoC.
(Bild: Apple)
Apple-Aktionäre müssen derzeit stark sein: Im Kontext eines breiten Kursrückganges an der Wall Street am Montag, bei dem rund eine Billion US-Dollar an Aktienwert verloren gingen, traf es insbesondere den iPhone-Konzern. Zum Schluss des Tages lag das Apple-Minus bei 4,82 Prozent. Zum Vergleich: Amazon verlor 4,1 Prozent, Microsoft 3,27 Prozent und Nvidia gar 6,36 Prozent.
Erst Asien, dann die USA
Der Verkaufswelle waren große Kursverluste in Asien – insbesondere in Japan – vorausgegangen. Bei Apple kam erschwerende hinzu, dass über das Wochenende bekannt geworden war, dass die Firma von Großinvestor Warren Buffett, Berkshire Hathaway, ihren Apple-Anteil seit Jahresbeginn mehr als halbiert hatte. Von rund 140 Milliarden Dollar Ende März sind nun noch rund 84 Milliarden Dollar Apple-Anteil übrig, zuvor waren kleinere Anteile verkauft worden – mit großem Gewinn für Berkshire.
Buffett hatte mit Blick auf einen überhitzten Markt eine massive Cash-Position aufgebaut, die nun bei rund 280 Milliarden Dollar steht. Auch Aktien der Bank of America waren von Buffett verkauft worden, die Position sank seit Mitte Juli um 8,8 Prozent. Berkshire bereitet sich offenbar auf eine Krise vor, mit dem Cash könnte das Investmenthaus dann günstig einkaufen. Einige Analysten kommentierten, Berkshire befürchte auch, einen zu hohen Apple-Anteil zu haben, was Aktionäre auf den Gedanken bringen könnte, dass die Aktie zu nah an der des iPhone-Herstellers sein könnte.
Gute Zahlen von Apple
Apple hatte zuletzt gute Quartalszahlen abgeliefert, obwohl das China-Geschäft ein Problem bleibt. Die Buffett-Entscheidung brachte zusätzliche Unruhe. "Glaubt Berkshire nicht mehr an Apples Wachstumsgeschichte?", war eine der Fragen, die gestellt wurde. Am Montagabend beruhigte sich die Lage wieder etwas. So publizierte die vielgelesene Finanznachrichtenagentur Bloomberg einen Artikel, in dem Apple-Aktionäre zur Ruhe aufgerufen wurden. Berkshire ist seit 2016 Apple-Aktionär, nachdem Buffett lange kein Interesse an Tech-Aktien gezeigt hatte. Seither wuchs der Kurs um fast 900 Prozent.
Joe Gilbert von Integrity Asset Management sagte gegenüber Bloomberg, es gehe hier vor allem um "Risikomanagement". Wenn Berkshire nicht mehr an Apples Langzeitgeschäft glauben würde, hätte er seine gesamte Position abgebaut. "Buffett hat bedeutende nicht realisierte Gewinne." Die Crash-Gefühle vom Montag scheinen sich unterdessen in Luft aufzulösen. Der japanische Markt machte am Dienstag einen Sprung um 10 Prozent und erreichte eine Bestmarke. Apple wiederum steht derzeit vorbörslich am Dienstag mit 1,23 Prozent im Plus. Vor Markteröffnung am Montag sah das noch ganz anders aus, als die Papiere gar um über 8 Prozent verloren hatten.
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(bsc)