Tumult am Finanzmarkt: Tech-Werte fallen, Finanz-Apps mit Störungen

Zu Wochenbeginn sind alle Finanzmarktplätze nervös, die großen Tech-Konzerne verlieren teilweise stark. Probleme mit Trading-Apps kommen da zur Unzeit.

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Techh-Werte sinken

(Bild: Vintage Tone/Shutterstock.com)

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Nachdem Anleger bereits Ende vergangener Woche starke Kursverluste in vielen Bereichen hinnehmen mussten, geht der Kursrutsch nun weiter. Große Technologiewerte wie Nvidia, Google und Meta stehen weiter unter Druck, auch Kryptowährungen fallen. Derweil haben zum Wochenbeginn einige Neo-Banken offenbar Probleme mit der Technik, was die Nervosität weiter anheizt.

Angst vor einer Ausweitung des Konflikts im Nahen Osten und schlechte Nachrichten von US-Techkonzernen wie Nvidia heizen die Unsicherheit an den Börsen weiter an. Der Dax steht am Montagvormittag bei 17.250 Punkten und damit etwa 1.600 Punkte unter dem Allzeithoch von 18.869 Punkten. Auch die "Magnificent Seven", die großen US-Techkonzerne Alphabet, Amazon, Apple, Meta, Microsoft, Nvidia und Tesla stehen unter Druck: So gab die Nvidia-Aktie im Wochenvergleich um über 15 Prozent nach.

Der ETF (Exchange Traded Fund, börsengehandelter Indexfonds) "S&P 500 Information Technology Sector" (WKN A142N1), der die wichtigsten Werte der Technologiebranche abbildet, stürzte ebenfalls ab: Minus 12 Prozent in Wochenfrist und 7,24 Prozent am Montagvormittag dürften zumindest für Stirnrunzeln bei einigen Tech-Investoren sorgen.

Der Technologie-Analyst Philipp Klöckner ("Doppelgänger Podcast") hält Reaktionen für übertrieben: "Zwar tut eine Korrektur den überhitzten Technologie-Aktien gut. Die derzeitige Panik halte ich aber für übertrieben. Sofern ein etwaiger Vergeltungsschlag des Irans gegen Israel – wie erwartet – moderat ausfällt, rechne ich mit einer Erholung bis zur Wochenmitte", so Klöckner gegenüber heise online.

Auch für Krypto geht es vorerst bergab: Der Bitcoin steht mit etwa 52.700 US-Dollar so niedrig wie seit Februar nicht mehr und auch der Ethereum sank um über 20 Prozent, damit ebenfalls auf den Stand von Februar. Die Verluste am Kryptomarkt zogen auch die Coinbase-Aktie ins Minus – die Krypto-Börse hatte zuletzt Meldungen zufolge ordentliche Quartalszahlen geliefert, ist jedoch insgesamt über ihr Handelsvolumen stark an die nun fallenden Bitcoin, Ethereum und Co. gekoppelt.

Zur Nervosität an den Märkten gesellen sich Berichte über technische Probleme: So meldete der Neobroker Scalable Capital auf seiner Statusseite Probleme mit dem Wertpapierhandel sowie Störungen bei der Erreichbarkeit von App, Website und Telefonhotline. Der Ausfall ist offenbar behoben. Bei der Neo-Bank Revolut können Kunden derweil keine Überweisungen durchführen. In Foren und sozialen Netzwerken wird zudem immer wieder von Schwierigkeiten beim Aufruf anderer Trading-Apps und -Webseiten berichtet – deren Statusseiten sowie unabhängige Sammelstellen für Internetstörungen zeigen jedoch keine Auffälligkeiten. Für nervöse Anleger, die um den Wert ihres Depots bangen, kommen derlei technische Schwierigkeiten ungelegen.

Update

Aktualisierung zu den Problemen der Neobanks und -Broker eingefügt.

(cku)