Nach Raketenbrand: US-Luftfahrtbehörde untersagt Falcon-9-Starts von Space X

Falcon-9-Trägerraketen von SpaceX müssen nach einer missglückten Landung vorerst am Boden bleiben. Davon ist auch die "Polaris Dawn"-Mission betroffen.

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Eine Falcon 9 hebt ab.

Eine Falcon 9 hebt ab.

(Bild: Space Center Houston)

Update
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Die misslungene Landung einer Falcon-9-Rakete von Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX, die Starlink-Satelliten im All abgesetzt hatte, zieht weitreichende Folgen nach sich. Die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) hat alle weiteren Starts des Raketentyps untersagt. Betroffen davon ist auch die "Polaris Dawn"-Mission, bei der ein erster Außeneinsatz einer kommerziellen Crew geplant war.

Am Mittwoch war die Trägerrakete Falcon 9 ins All gestartet, um weitere Starlink-Satelliten im Weltraum abzusetzen. Das gelang zwar, doch die automatisch zurückkehrende erste Raketenstufe der Falcon 9 kippte bei der Landung auf dem Drohnen-Schiff im Atlantik um und ging dabei in Flammen auf.

SpaceX startete daraufhin eine Untersuchung der Unfallursache. Zuvor waren 22 Raketenstarts und -landungen mit der Falcon 9 erfolgreich absolviert worden. SpaceX gab auf X (ehemals Twitter) bekannt, die Daten zum Flug und Status der Rakete analysieren zu wollen. Dabei sollten auch die Landedaten des Boosters des vorausgegangenen Fluges einbezogen werden. Einen weiteren geplanten Start der Falcon 9 sagte SpaceX ab.

Doch die misslungene Landung der Trägerrakete hat noch weitreichendere Konsequenzen. Die FAA, die für die Flugsicherheit in den USA zuständig ist, forderte einen Bericht von SpaceX über die Untersuchung an. Danach müssen gegebenenfalls Korrekturmaßnahmen an der Rakete durchgeführt werden. Diese müssen von der FAA erst noch genehmigt werden, bevor die Falcon 9 wieder abheben darf. Wie lange die Untersuchungen und die Wiederaufnahme des Betriebs andauern, ist derzeit nicht bekannt.

Sollte es länger dauern, könnte auch die kommerzielle "Polaris Dawn"-Mission des Multimilliardärs Jared Isaacman erneut gefährdet sein, die eine Falcon 9 als Trägerrakete benötigt. Die Mission hatte eigentlich schon wesentlich früher beginnen sollen, war jedoch aufgrund von technischen Fehlern immer wieder verschoben worden. Zuletzt verhinderte am Montag ein Heliumleck in der Versorgungsplattform am Boden den Start, an den folgenden Tagen stimmten die Wetterbedingungen nicht, um einen sicheren Start und eine sichere Rückkehr der vier Astronauten zu gewährleisten. SpaceX wollte das Wetter im Blick behalten, um ein neues Zeitfenster für die Mission festzulegen und den Start schnellstmöglich nachzuholen.

Ein vorübergehendes Flugverbot für die Falcon-9-Rakete hatte es bereits gegeben. Die FFA hatte im Juli ein zweiwöchiges Startverbot ausgesprochen, nachdem die zweite Antriebsstufe nicht richtig gezündet hatte. Nach Korrekturen durften Falcon-9-Raketen wieder starten.

Update

Bereits vier Tage später hat die FAA wieder Starts der Falcon 9 erlaubt. Die Hintergründe finden sich in einer aktuellen Meldung.

(olb)