Nach Streit mit Spotify: Apple Music bewirbt Neil-Young-Musik

Der Künstler zieht seine Songs wegen des Joe-Rogan-Podcasts von Spotify ab. Apple launcht unterdessen Spatial-Audio-Versionen von Youngs Hits.

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(Bild: Ivan_Shenets/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Nach der Affäre um den Abgang von Neil Young bei Spotify scheint Apple davon profitieren zu wollen: Nutzer des Musikdienstes des iPhone-Konzerns, Apple Music, erhalten aktuell Push-Benachrichtigungen mit der Information, dass die Songs des Rockers nun im sogenannten Spatial-Audio-Format verfügbar sind.

"Hören Sie das neueste Album in Spatial Audio bei Apple Music", heißt es in der Direktbotschaft unter der Überschrift "Neil Young in Spatial Audio", die auf dem iPhone landete. Weiterhin ist ein Albumcover zu sehen. Apple scheint damit seinen Usern deutlich machen zu wollen, dass der 76jährige Sänger und Gitarrist aus Toronto weiterhin auf seiner Plattform zu hören ist. Einen wirklichen Anlass für die Bewerbung gibt es eigentlich nicht. Youngs aktuelles Album "Barn" mit seiner Band Crazy Horse war schon im Dezember 2021 erschienen, wenn auch zunächst nicht in Apples auf Dolby Atmos basierendem 3D-Audio-Format.

Young hatte massive Kritik an Spotify geübt, weil dort der 100 Millionen US-Dollar schwere Joe-Rogan-Podcast läuft, der wiederum als erfolgreichster Podcast der Welt gilt. Young sowie seine Kollegin Joni Mitchell werfen Rogan vor, "verantwortungslosen Menschen" eine Plattform zu geben, die Falschinformationen zu Coronavirus-Impfstoffen verbreiteten. Young setzte Spotify schließlich ein Ultimatum und zog sich dann von dem weltgrößten Streamingdienst zurück. Spotify wollte Rogan nicht canceln, versprach aber, Informationen zu COVID-19 in jedem Podcast zu verlinken.

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Young hatte unter anderem geschrieben, private Unternehmen hätten das Recht, das zu wählen, wovon sie profitieren – "genauso wie ich mich dafür entscheiden kann, mit meiner Musik keine Plattform zu unterstützen, die schädliche Informationen verbreitet". Er sei glücklich und stolz, sich an die Seite der Mitarbeiter des Gesundheitswesens zu stellen, die jeden Tag ihr Leben riskierten, um anderen zu helfen.

Rogan wiederum sah sich zu Unrecht gescholten und teilte auf Instagram mit, es handele sich bei den von ihm interviewten Personen um Forscher mit konträren Meinungen, doch die Meinungen zu COVID-19 hätten sich in den letzten Monaten regelmäßig geändert. Zuvor hatte bereits eine Gruppe von Forschern Spotify gebeten, die umstrittenen Podcasts herunterzunehmen.

(bsc)