Nach der Flatrate-Verlosung nun die Flatrate-Versteigerung

Der Wunsch nach einer Flatrate für einen analogen oder ISDN-Anschluss scheint bei einigen Internet-Nutzern mittlerweile so groß zu sein, dass sie dafür auch tief in die Tasche greifen würden.

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Von
  • Axel Vahldiek

Der Wunsch nach einem Pauschaltarif ohne Zeit- oder Volumenbegrenzung für einen analogen oder ISDN-Anschluss scheint bei einigen Internet-Nutzern so groß zu sein, dass sie für eine solche Flatrate enorme Summen aufwenden würden. Das zeigt eine Auktion, die Axero (ehemals NGI) in Zusammenarbeit mit IP Project unter dem Namen Freedee veranstaltet. Hier lässt sich jede Woche eine einzelne Flatrate mit einer Laufzeit von drei Monaten ersteigern. Bei der zurzeit laufenden ersten Auktion, an der laut Axero bereits über tausend Teilnehmer mitbieten, liegt das aktuelle Gebot bei 342 Euro.

Ziel der Aktion ist laut einem Axero-Sprecher, den Druck auf die Deutsche Telekom und die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP) zu erhöhen, um so endlich eine preiswertere Großhandelsflatrate durchzusetzen. Ob Axero das Ziel jedoch auch erreicht, erscheint mehr als fraglich. Immerhin verlost der Online-Dienst AOL mit derselben Absicht bereits seit mehreren Monaten jede Woche 1000 schmalbandige Flatrates für 19,90 Euro pro Monat. Obwohl sich nach Angaben des Unternehmens immer noch mehrere hunderttausend Nutzer um eine solche Flatrate bewerben, findet die Verlosung in der Öffentlichkeit mittlerweile kaum noch Beachtung.

AOL versprach beim Start der Lotterie zwar einen "langen Atem", doch da der Erfolg bislang ausblieb und das Unternehmen bei den meisten schmalbandig angeschlossenen Flatrate-Kunden reichlich draufzahlt, ist es eigentlich nur noch eine Frage der Zeit, wann der Online-Riese hier aufgibt.

Dies ist auch den Aktions-Veranstaltern klar: "Natürlich ist diese Aktion noch nicht einmal ein Tropfen auf dem heißen Stein, um Deutschland mit erschwinglichen Flatrates zu versorgen" so Wilfried Kiausch, Geschäftsführer von freedee. Letztlich dürfte es sich bei der Auktion also wohl lediglich um einen geschickt platzierten Werbegag handeln, der zudem für Axero recht kostengünstig ist: Bislang ist nur die Versteigerung von insgesamt vier Flatrates geplant. Die Auktionen starten jeweils Freitags 18 Uhr und enden am darauf folgenden Donnerstag um 21 Uhr. Bei den Flatrates ist Kanalbündelung zwar technisch möglich, die Nutzung des zweiten Kanals kostet jedoch 1,43 Cent pro Minute zusätzlich. (axv)