Nachfolger für Intels Atom-CPUs mit eingebauter Grafik

Erste Details über den Nachfolger von Intels Netbook- und Nettop-Prozessor tauchen auf: Pineview soll mit integriertem Grafikkern kommen.

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Schon länger flüstert man sich den Codenamen Pineview für die nächste Generation der Atom-CPUs zu, nun werden erste inoffizielle Details bekannt. Demnach bringt Intel in der zweiten Jahreshälfte die Plattform Pine Trail heraus, die aus dem Prozessor Pineview und dem Chipsatz Tiger Point besteht. Sie soll wie Atom sowohl in einer Variante für Netbooks wie auch Nettops erscheinen, wobei die Nettop-Prozessoren wohl zwei Kerne, die Mobilversionen einen Kern haben.

Speichercontroller und Grafikkern werden im Prozessor untergebracht, sodass eine Northbridge entfallen kann und der Chipsatz nur noch aus der Southbridge besteht. Die Integration bietet mehrere Vorteile: So sinkt die Leistungsaufnahme der Komponenten, weil sie im gleichen 45-nm-Prozess wie der Kern gefertigt sind. Zudem kommt die Plattform mit 4- statt 6-Layer-Boards aus und benötigt weniger Platinenplatz, angeblich 773 statt 2174 mm2. Und nicht zuletzt schubst Intel so Chipsatz-Konkurrenten wie Nvidias Ion-Plattform mit dem 9400M über Bord.

Einen dramatischen Leistungssprung Richtung Core-2-Plattform sollte man von der neuen Atom-Plattform nicht erwarten, weil Prozessor, Grafikkern und Speichercontroller den aktuellen Versionen entsprechen und lediglich etwas höhere Taktraten vertragen – was der Gerätehersteller aber erst einmal implementieren muss. Immerhin könnten viele Anwendungen, die jetzt auf Netbooks unerträglich lahm sind, dann benutzbar sein. Die maximale Leistungsaufnahme der Plattform soll von bisher 8 auf 7 Watt sinken und sich einfacher ohne Kühler abführen lassen.

Vor Einführung der Pine-Trail-Plattform bringt Intel ein kleines Atom-Update für Netbooks heraus, den Atom N280 mitsamt Chipsatz GN40. Zudem hat Intel die Stromspar-Version des Atoms im Angebot, die Z-Serie mitsamt dem Chipsatz US15W, die in einigen besonders flachen Netbooks (beispielsweise der 9-Zoll-Tablet Asus T91, Dells Inspiron Mini 12 und MSI X-Slim 320) und den wenigen MIDs (wie dem Sony Vaio VGN-P und OQO Model 2+) zum Einsatz kommen. (jow)