Cebit

Intels Silverthorne heißt jetzt Atom

"The smallest element of computing": Intel tauft den 25-Quadratmillimeter-x86-Prozessor mit 0,6 bis 2,5 Watt nomineller Leistungsaufnahme auf den Namen Atom; die Menlow-Plattform heißt nun Centrino Atom.

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Als Anspielung auf "the smallest element of computing" (die kleinste Recheneinheit) tauft Intel den unter dem Namen Silverthorne entwickelten, sparsamen und kompakten x86-Prozessor für UMPCs, Mobile Internet Devices (MIDs) und Embedded Systems auf den Namen Atom. Die bisher Menlow genannte MID-Plattform, die aus dem Prozessor Atom, dem Single-Chip-"Chipsatz" Poulsbo und einem noch ungenannten Funknetz-Adapterchip besteht, heißt nun Centrino Atom. Auf der CeBIT dürften zahlreiche Centrino-Atom-MIDs zu sehen sein, etwa der M528 am Stand C07 von Gigabyte in Halle 21.

Gleichzeitig mit den neuen Marketing-Namen hat Intel ein paar weitere Details zu Atom verraten; die Prozessoren sollen demnach bis zu 1,8 GHz erreichen und je nach maximaler Taktfrequenz eine Thermal Design Power (TDP) von 0,6 bis 2,5 Watt. Dass die rund 47 Millionen Transistoren des Silverthorne eine Die-Fläche von rund 25 Quadratmillimetern belegen, war schon bekannt; damit ist der 45-nm-Atom einer der kleinsten modernen x86-Prozessoren, kleiner etwa als der VIA C7. Den Codenamen "Fusion" des für 2009 von AMD geplanten CPU-GPU-Kombichips kann man übrigens wohl auch als Anspielung auf Intel Atom verstehen.

Atom konkurriert allerdings weniger mit anderen x86-Prozessoren für Mobilgeräte, sondern soll das für Intels IA-32-Architektur neue Marktsegment der High-End-Smartphones und Internet-Zugriffsgeräte erschließen; auf das Vorbild iPhone spielt Intel häufig an, und es wird auch erwartet, dass Apple ein potenzieller Atom-Schlüsselkunde ist. In dieser Geräteklasse kommen bisher keine x86-Prozessoren zum Einsatz, sondern hier dominieren die extrem sparsamen RISC-Prozessoren der Firma ARM in Form hoch integrierter System-on-Chips (SoCs). Mit diesen kann Centrino Atom bisher in puncto Sparsamkeit und Platzbedarf nicht konkurrieren, doch die nächste Atom-Generation Moorestown hat Intel schon für 2009 als SoC geplant.

Zur Performance des Atom ist bisher nichts bekannt; laut Intel soll er ungefähr das Niveau eines 3 bis 4 Jahre alten Pentium M erreichen. Während in heutigen Notebooks aber Dual-Core-Prozessoren mit Out-of-Order-Technik dominieren, handelt es sich beim Atom um einen In-Order-Einzelkern, der aber Hyper-Threading beziehungsweise Simultaneous Multi-Threading (SMT) beherrscht.

Der Silverthorne-Chip soll auch die Basis des weniger sparsamen, aber billigeren Diamondville sein; Letzterer soll in billigen Notebooks und Desktop-Rechnern zum Einsatz kommen und nach Schätzungen mit TDP-Werten zwischen 4 und 8 Watt noch mit einfachen Kühlkörpern ohne Lüfter auskommen. (ciw)