Nahles will Automatisierungs-Offensive bei Bundesagentur für Arbeit
"Eine Dekade der Automatisierung" fordert Andrea Nahles zum Antritt ihres Postens an der Spitze der Arbeitsagentur. Unter anderem gehöre KI dazu.
Die neue Vorstandschefin der Bundesagentur für Arbeit, Andrea Nahles, will die Nürnberger Behörde zu einem Vorreiter für Digitalisierung machen. "Aus meiner Sicht brauchen wir eine Dekade der Automatisierung", sagte Nahles der Deutschen Presse-Agentur in Nürnberg.
Nahles tritt offiziell an diesem Montag ihre Stelle an der Spitze der Arbeitsverwaltung an, die mit einem Etat von knapp 40 Milliarden Euro und mehr als 100.000 Mitarbeitern zu den größten deutschen Behörden zählt. Die ehemalige SPD-Parteichefin und Bundessozialministerin folgt auf Detlef Scheele, der in den Ruhestand geht.
E-Akte hilfreich während Corona-Krise
Die Bundesagentur hätte die Corona-Krise nicht bewältigen können, wenn sie nicht schon vor zehn Jahren die E-Akte eingeführt hätte. Dieser Weg müsse nun konsequent weitergegangen werden, sagte Nahles. Dafür brauche es auch den Einsatz künstlicher Intelligenz und Automatisierungsprozesse. Dies schaffe Freiräume, um mehr Mitarbeitern mehr Zeit für persönliche Beratung zu verschaffen.
Es sei etwa schon jetzt möglich, sich online arbeitslos zu melden, sagte Nahles, zu deren Aufgaben im Vorstand der Bundesagentur auch die IT gehört. Außerdem wird es noch dieses Jahr auch die Möglichkeit geben, einen Online-Antrag auf Grundsicherung zu stellen.
"Ich habe die Erwartungshaltung an die Bundesregierung, dass sie den öffentlichen Verwaltungen den Anschluss an den Fortschritt ermöglicht", etwa bei modernen Cloud-Lösungen, sagte Nahles. Deutsche Behörden waren zuletzt stark in der Kritik wegen ihrer technischen Rückständigkeit – etwa die Gesundheitsämter in der Corona-Pandemie oder die Genehmigungsbehörden beim Aufbau erneuerbarer Energien.
(axk)