Napster geht auf Käufersuche

Eine Investmentbank soll Napster bei der Erörterung strategischer Alternativen beraten. Es soll bereits Interessenten für eine Kooperation oder sogar eine Übernahme geben.

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Napster sucht nach Kooperationspartnern oder möglichen Kaufinteressenten. Das US-Unternehmen hat die Investmentbank UBS damit beauftragt, die Firmenleitung bei der Suche nach strategischen Alternativen zu beraten. Einer Mitteilung vom gestrigen Montag zufolge hatten ungenannte Parteien Interesse an Partnerschaften oder einer Übernahme bezeugt.

Damit geht die wechselhafte Geschichte des früheren Tauschbörsen-Pioniers weiter. Napster war nach der Gründung durch den US-Studenten Shawn Fanning zur populärsten Tauschbörse avanciert. Nach einer unglücklichen Beziehung mit dem Medienkonzern Bertelsmann musste Napster angesichts der Schadensersatzforderungen seitens der Musikindustrie Insolvenz anmelden. Der Software-Hersteller Roxio übernahm daraufhin die Marke Napster und legte das ebenfalls übernommene Unternehmen Pressplay als Napster auch in Deutschland wieder neu auf.

Seit dem Verkauf der Roxio-Softwaresparte konzentriert sich das Unternehmen Napster wieder auf digitale Musik. Doch angesichts vielfacher Konkurrenz schreibt Napster weiter rote Zahlen. Für den Finanzchef des Unternehmens ist Napster dennoch ein attraktiver Kandidat. Er verweist auf das mit 97 Millionen US-Dollar gefüllte Konto und einen Umsatz von über 100 Millionen US-Dollar im Jahr sowie weitere Wachstumsmöglichkeiten auf dem Mobilfunksektor und internationalen Märkten. Im Herbst soll Napster auch in Japan an den Start gehen. Bisher gibt es den Dienst in den USA, in Kanada, Großbritannien und Deutschland.

Ob und wann die Überlegungen auch tatsächlich zu einem Abschluss kommen und Napster eventuell sogar übernommen wird, ist derzeit noch völlig offen. Einen Zeitplan gebe es nicht, teilte das Unternehmen mit, weitere Informationen zu laufenden Konsultationen ebenso wenig. (vbr)