Nette Gesten für die Apple Watch: Patent deutet bessere Einhandbedienung an

Wer eine Apple Watch trägt, muss für die Bedienung meist beide Hände einsetzen. Ein neues Patent macht Hoffnung auf neue Eingabemethoden.

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(Bild: Kaspars Grinvalds/Shutterstock.com)

Lesezeit: 3 Min.

Ein neues Patent, das Apple zugesprochen wurde, gibt Hinweise darauf, dass Gestensteuerung auf der Apple Watch künftig eine größere Rolle spielen könnte. Nutzer sollen so in die Lage versetzt werden, die Uhr mit nur einer Hand zu steuern. Eine wichtige Rolle spielen dabei in der Uhr eingebaute Sensoren, die Bewegungen und Neigung des Geräts erfassen.

Das Patent mit der Nummer US 11,520,416 B2 wurde vom US-Patentamt am 6. Dezember veröffentlicht. Unter dem Titel "Interaktion mit einem elektronischen Gerät durch körperliche Bewegung" wird ausgeführt, dass einige Bedienungstechniken umständlich und ineffizient seien. Handele es sich etwa um eine intelligente Uhr, erfordere die Bedienung beide Hände und Arme des Nutzers – den Arm, an dem er sie trägt, und den anderen, mit dessen Hand er sie bedient. Dies kommt vor allem dann negativ zum Tragen, wenn der Nutzer überdies gerade in einer Hand etwas trägt, im Winter mit Handschuhen unterwegs ist oder sich in Bus oder Bahn festhalten muss.

In watchOS 5 führte Apple "Raise to speak" (Anheben zum Sprechen) ein – eine Funktion, mit der durch Anheben des Armgelenks die Spracheingabe über Siri aktiviert werden kann. Diese Funktion ermöglichte im Zusammenspiel aus Geste und Sprachsteuerung eine alternative Steuermethode. Die Bedienungshilfe AssistiveTouch geht noch einige Schritte weiter. Sie erfasst, ob der Träger der Apple Watch einzelne oder mehrere Finger zusammentippt oder seine Faust ballt und übersetzt diese Gesten in Steuerkommandos, die auf dem Bildschirm etwa zur Auswahl eines Bereichs angezeigt werden.

Das jetzt veröffentlichte Patent, das im Jahr 2019 eingereicht wurde, beschreibt mögliche Anwendungsfälle im Falle eines Anrufs. So kann der Nutzer in einer Bildschirmanzeige, die einem Geschicklichkeitsspiel mit einem Kügelchen ähnelt, etwa einen Anruf annehmen oder aus der Vorlagenliste vorformulierter schneller Antworten eine auswählen. Bedienungsgesten könnten das Drehen des Handgelenks oder das Neigen des Arms sein. Die Irrgartenspiel-ähnliche Bedienung soll versehentliche Aktionen verhindern.

Über die nötigen Sensoren zur Bewegungserkennung verfügt die Apple Watch schon lange. Sie werden heute vor allem zum Fitnesstracking verwendet und könnten auch für diese erweiterte Gestensteuerung hilfreich sein.

Wenn Apple vom Patentamt Ideenschutz erhält, heißt das allerdings nicht, dass eine neue Funktion oder ein neues Gerät auch tatsächlich in Serie geht. Verbesserte Fähigkeiten in der Gestensteuerung könnten allerdings auch mit Blick auf Apples angebliche Pläne für ein Mixed-Reality-Headset für Apple von Interesse sein, da die Steuerung hiervon zwangsläufig durch Bewegungen des Nutzers und Spracheingaben erfolgen würde.

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