Netzinterne Handytarife kommen in Mode
Auch Vodafone D2 bietet nun einen Prepaid-Tarif mit einem Sonderpreis für D2-interne Telefonate von 15 ct/min. Der Minutenpreis von 30 ct für Gespräche in andere deutsche Netze liegt deutlich über dem Niveau der Discounter.
Auch der Mobilnetzbetreiber Vodafone D2 bietet nun mit CallYa Compact einen Prepaid-Tarif (Bedingungen als PDF-Datei) mit einem Sonderpreis für D2-interne Telefonate an. Dieser beträgt 15 Cent pro Minute und liegt – ähnlich wie der Minutenpreis von 30 Cent für Gespräche in andere deutsche Netze – allerdings deutlich über dem Niveau der in letzter Zeit massiv in den Markt gedrückten Angebote von Discountern über andere Netze. CallYa Compact wird befristet bis 31. März 2006 angeboten und könnte – der günstigen 60/1-Taktung zum Trotz, in der nach der ersten Minute sekundengenau abgerechnet wird – schon vor dem Ende des Aktionszeitraums obsolet sein, wenn die Preisrunden im Mobilfunkmarkt im Tempo der vergangenen Wochen weitergehen.
Der Bonner Wettbewerber T-Mobile, der nach Kundenzahl Marktführer in Deutschland ist, hatte gestern bei seinem Prepaidtarif Xtra Click&Go den Minutenpreis für netzinterne Telefonate von vormals 15 auf fünf Cent reduziert. Noch einen Schritt weiter ging der T-Mobile-Wiederverkäufer Klarmobil, der nun kostenlose Telefonate innerhalb der Klarmobil-Kundschaft anbietet und für die übrigen Standardgespräche in Deutschland 14 Cent pro Minute verlangt. Tags zuvor hatte mit Easymobile ein anderer Reseller, der das T-Mobile-Netz nutzt, seiner Nutzergemeinde über die Möglichkeit zu kostenlosen Telefonaten untereiander hinaus den Versand von Gratis-SMS eröffnet.
In der Branche wird darüber spekuliert, dass auch Vodafone D2 mit einer "Tango"getauften Marke ein Discount-Angebot in der Schublade hat, auch wenn sich der Netzbetreiber offiziell unbeeindruckt von der Discount-Welle zeigt. Die Unternehmensentscheidung für Starttermin und Konditionen von "Tango" dürfte vom Verlauf des Weihnachtsgeschäfts abhängen: Im dritten Quartal hatte Vodafone D2 mehr Neukunden hinzugewinnen können als die Rivalen aus Bonn. Da viele bestehende Mobilfunk-Laufzeitverträge jedoch im umsatzstarken vierten Quartal geschlossen worden sind, laufen sie entsprechend zum Jahreswechsel aus. Entscheidend für den Erfolg der Discounter, die mit engen Margen und reduziertem Service ("No-Frills") operieren, ist unter anderem, wie viele bisherige Vertragskunden sie an sich binden können. (ssu)
