Neuer Ärger um Apple-Reklame: Comedy-Film über Thailand zurückgezogen

Beim iPad-Pro-M4-Spot gab's Kritik von Künstlern, nun sind offenbar Teile eines ganzen Landes sauer: Apple hat einen Reklamefilm entfernt und sich entschuldigt.

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Teaserbild eines umstrittenen Apple-Films

Teaserbild des umstrittenen Apple-Films mit Drehort Thailand.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Momentan hat Apple mit seinen Werbeclips kein gutes Händchen: Nachdem der Konzern bereits bei einem Video für das iPad Pro M4 zurückrudern musste, weil es Social-Media-Kritik von Künstlern gab, sieht sich das Unternehmen nun mit negativem Feedback von Teilen eines ganzen Landes konfrontiert. Anlass für die Aufregung ist die neueste Folge von Apples Reklamefilmreihe "The Underdogs", die bereits vor der Pandemie begonnen hatte. Darin wird die Geschichte einer Gruppe von Konzernmitarbeitern erzählt, die sich schließlich selbstständig machen und mit Apple-Produkten zunächst "Work from Home" durchführen, um dann schließlich ihr eigenes Unternehmen aufzubauen.

In der neuesten Folge von "The Underdogs" (Internet-Archive) geht es darum, dass das Team in Thailand nach einem neuen Produktionsstandort suchen muss, um die Wünsche eines anstrengenden Kunden (gespielt von Christopher Mintz-Plasse) zu erfüllen. Kurz nach Veröffentlichung des 10 Minuten langen Films gab es jedoch negatives Feedback – aus dem Land, in dem er gedreht wurde. Neben diversen Social-Media-Postings von Einzelpersonen beschwerten sich auch Politiker aus dem Land.

Sattra Sripan, Sprecher des Tourismusausschusses des thailändischen Repräsentantenhauses, sagte, die Menschen in Thailand seien "sehr unglücklich" mit der Werbung. Er forderte die Bevölkerung sogar auf, "keine Apple-Produkte mehr zu verwenden und zu anderen Marken zu wechseln". Mittlerweile hat auch Apple reagiert und den Film auf YouTube auf privat gestellt. "Unser Ziel war, den Optmismus und die Kultur des Landes zu feiern und wir entschuldigen uns dafür, die Lebendigkeit des heutigen Thailands nicht voll erfasst zu haben", so das Unternehmen. Man strahle den Film deshalb nicht mehr aus.

Kritik gab es vor allem wegen der Klischees, die "The Underdogs: Out of Office" – der mittlerweile fünfte Teil der Reihe – zu befördern scheint. Die Protagonisten sind im Tuk-Tuk unterwegs, kämpfen mit Problemen am Flughafen, treffen auf "quirky locals" und müssen zunächst in einem heruntergekommenen Hotel übernachten. Menschen in dem Land fühlen sich so falsch repräsentiert, als sei das Land unterentwickelt, hieß es. Auch die Farbwahl mit sehr warmen Gelbtönen, in denen das Video erscheint, wurde kritisiert. Nicht alle thailändischen Politiker waren indes so kritisch. Ministerpräsident Srettha Thavisin sagte, man müsse auch auf die positive Seite schauen. "Apple hat gezeigt, dass man wirklich in Thailand Geschäfte machen will."

Bei seiner iPad-Pro-M4-Werbung hatte Apple im Mai Ärger bekommen, weil sie zeigte, wie aus diversen Kultursymbolen wie Musikinstrumenten, Farbtöpfen, Plattenspielern oder Kopfhörern ein iPad geformt wird – durch die Zerstörung und Zerquetschung all dieser Gegenstände. Auch hier hatte sich Apple entschuldigen müssen.

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(bsc)