Neuer Corona-Lockdown in China bedroht Apples Lieferkette

Im ostchinesischen Kunshan haben etwa Luxshare, Pegatron, Foxconn und Wistron Standorte. Das könnte Apples iPhone-, Mac- und Zubehörproduktion tangieren.

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Tim Cook bei Foxconn in China.

Apple-Chef Tim Cook bei Foxconn in China.

(Bild: Apple)

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Die Corona-Pandemie hat China weiter im Griff: In mehreren Städten gibt es großflächige Lockdowns zur Eindämmung der derzeit grassierenden Omikron-Variante. Betroffen ist nun auch die ostchinesische Metropole Kunshan in der Provinz Jiangsu. Dort sollen zum Freitag alle 2,1 Millionen Einwohner in Quarantäne geschickt worden sein. Betroffen sind auch zahlreiche Fabriken, darunter solche, in denen Komponenten für Apple-Produkte hergestellt werden.

Einen gigantischen Lockdown gibt es derzeit auch in Shanghai – die Produktion scheint hier allerdings nicht gestoppt worden zu sein, da Fabrikarbeiter in ihren Unternehmen verbleiben. Zuvor hatte es im März einen großen Lockdown in der Elektronikhauptstadt Chinas, Shenzhen, gegeben, durch den auch eine iPhone-Fabrik von Foxconn schließen musste.

In Kunshan haben zahlreiche Apple-Lieferanten ihren Sitz, die Stadt gilt laut einem Bericht der in Hongkong erscheinenden South China Morning Post als "China Hub" für viele der Lieferanten. Hier sitzen neben Luxshare Precision, ein rein chinesisches Unternehmen, das für Apple immer mehr Aufgaben übernimmt, auch zu taiwanischen Müttern gehörende Herstellungen von Wistron, Pegatron und sogar von Foxconn, Apples wichtigstem Fertiger.

Laut dem Bericht der SCMP gab es bereits in der letzten Woche die Anweisung, die Produktion in den Fabriken einzustellen. Die 2,1 Millionen Einwohner Kunshans sollen auf die Omikron-Variante durchgetestet werden. In der Stadt werden für verschiedene elektronische und mechanische Produkte Grundlagenkomponenten hergestellt. Dazu gehören Leiterplatten (printed circuit board, PCB) ebenso wie Maschinenteile zur Herstellung von Gehäusen oder die Gehäuse selbst.

Die Fabrikschließungen sollen noch mindestens bis Dienstag gelten. Welche Auswirkungen dies auf die Apple-Produktion hat, bleibt unklar. Der Konzern hat derzeit allerdings Probleme, brandneue Produkte wie den Mac Studio und das neue Studio Display in ausreichenden Stückzahlen an den Kunden zu bringen. So gibt es Mac-Studio-Standardmodelle erst Mitte Mai oder gar Mitte Juni, ähnlich lange Lieferzeiten gelten für das Studio Display. Corona-Maßnahmen in China sind aufgrund der Zero-COVID-Politik extrem hart. So soll es in Kunshan an einem Tag nur 25 bestätigte Fälle von Omikron gegeben haben – dennoch wurde der Lockdown eingerichtet.

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(bsc)