New York Times warnt Perplexity: Nicht unsere Inhalte

Die New York Times möchte nicht bei der KI-Suche Perplexity auftauchen. Die jedoch sagen, es gibt keine Exklusiv-Informationen.

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Eine Waage, auf der die Buchstaben AI und die Zeichnung eines menschlichen Gehirns liegen.

(Bild: Peshkova/ Shutterstock.com)

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"Perplexity und seine Geschäftspartner haben sich unerlaubterweise bereichert, indem sie den ausdrucksstarken, sorgfältig geschriebenen, recherchierten und redigierten Journalismus der Times ohne Lizenz verwendet haben", schreibt die New York Times (NYT) in einem Brief an die KI-Suche. Darüber berichtet das Wall Street Journal. Die NYT klagt bereits gegen OpenAI und Microsoft aus ähnlichen Gründen. Vorwürfe gegen Perplexity gibt es zudem von Forbes und dem Condé Nast Verlag.

Die NYT möchte nicht, dass ihre Inhalte in der KI-Suche von Perplexity auftauchen. Entsprechend hat die Zeitung zahlreiche Crawler mittels robots.txt-Datei ausgeschlossen. Perplexity wehrt sich jedoch. Dabei beruft sich das Unternehmen darauf, dass sie nicht Inhalte scrapen, um damit eigene KI-Modelle zu trainieren. Sie würden die Webseiten und sachlichen Inhalte nur indexieren. "Niemand habe das alleinige Urheberrecht auf Fakten", zitiert The Verge eine Sprecherin von Perplexity. In einer Stellungnahme erklärt die KI-Suche zudem, dass ja auch Verlage über dieselben Themen berichten und sich dabei aufeinander stützen.

Perplexity ist bereits mit einigen Verlagen Kooperationen eingegangen, darunter Fortune, Time und die Texas Tribune, sowie der Spiegel in Deutschland und Automattic, Anbieter von Wordpress. Der Deal besagt, sobald Informationen von diesen Partnern genutzt werden, um eine Anfrage in der Suchmaschine zu beantworten, wird der Partner an den Werbeeinnahmen beteiligt. Wie hoch die Einnahmen bisher sind und wie hoch der Anteil, den die Verlage bekommen, ist bisher unbekannt.

Perplexity sieht in seiner Suche einen Paradigmenwechsel und bezeichnet sie deshalb als Antwortmaschine. Die Partner bekommen außerdem ein Jahr lang kostenlosen Zugang zu Perplexitys Unternehmens-Abonnements und den Entwickler-Tools, inklusive der API, sowie Zugriff auf Scalepost.ai. Das ist ein Start-up, das genau solche Partnerschaften überwachen soll. Mit Scalepost kann man einsehen, wie oft Artikel für die Antworten in Suchmaschinen genutzt wurden.

Die New York Times klagt auch bereits gegen OpenAI und Microsoft. Dabei geht es zum einen um das Ausspielen von Inhalten, konkret um Inhalte, die hinter einer Bezahlschranke standen, und von ChatGPT quasi eins zu eins angezeigt wurden. Zum anderen geht es um die Nutzung der Daten für das Training von KI-Modellen – und die Frage, ob das rechtens war. Auch ChatGPT hat eine KI-Suchfunktion, für die eigene Crawlern unterwegs sind. Webseitenbetreiber müssen diese explizit ausschließen, wenn sie nicht wollen, dass ihre Inhalte für die Suchergebnisse genutzt werden. Bisher gibt es keine Vergütung für die Nutzung. Immerhin werden dabei die Links zu den Quellen prominenter angezeigt, als es noch zu Beginn von ChatGPT der Fall war.

(emw)