Nicht nur Apple Intelligence: Diese neuen Funktionen sperrt iOS 18 in der EU

Apple deaktiviert zwei zentrale Neuerungen der Systeme in Deutschland, darunter die sogenannte iPhone-Synchronisierung. Es gibt einen unbequemen Workaround.

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iPhone-Mirroring auf einem MacBook

(Bild: Screencap Apple Präsentation)

Lesezeit: 3 Min.

Der brodelnde Konflikt zwischen Apple und der EU-Kommission hat bereits handfeste Konsequenzen: Nutzern in Deutschland und anderen EU-Mitgliedsstaaten bleiben zwei zentrale Neuerungen in iOS 18, iPadOS 18 und macOS 15 Sequoia aktuell vorenthalten – ganz abgesehen von Apple Intelligence.

Zu den hierzulande gesperrten Funktionen gehört die sogenannte iPhone-Synchronisierung ("iPhone Mirroring"): Das eigene iPhone lässt sich damit auf dem Mac spiegeln und von dort aus auch steuern. Zudem signalisiert macOS auch frisch eingehende iPhone-Mitteilungen, diese kann man dann bequem in der zugehörigen App auf seinem virtuellen iPhone öffnen, ohne das Telefon selbst dafür in die Hand zu nehmen.

Öffnet man die neue Mac-App, erscheint lediglich eine Fehlermeldung.

Wer die zugehörige Mac-App derzeit ausprobiert, sieht nur einen lapidaren Warndialog ("Die iPhone-Synchronisierung ist in deinem Land oder deiner Region nicht verfügbar"). Pikant: Apple bewirbt die gesperrte Funktion unter anderem prominent im deutschen App Store in einem Hinweis auf die Neuerungen von iOS 18. "Spiegle alle Inhalte auf deinem Mac", heißt es dort – damit schöpfe man "das volle Potenzial" seiner Geräte aus. Im Kleingedruckten wird dann vermerkt, "einige Features sind eventuell nicht in allen Regionen oder Sprachen verfügbar".

Neben dem "iPhone Mirroring" fehlt außerdem die neue Fernzugriffs- respektive Fernwartungsfunktion, die Teil von iOS und iPadOS 18 ist: Zum ersten Mal ist es damit möglich, per aus der Ferne auf ein anderes iPhone oder iPad zuzugreifen und dieses vor allem auch zu steuern. Ein alter Hut für Desktop-Betriebssysteme, aber ein absolutes Novum für Apples Mobilbetriebssysteme.

Dass die beiden Funktionen fehlen, war abzusehen: Schon im Juni verwies der Hersteller darauf, dass man diese – ebenso wie Apple Intelligence – wegen "regulatorischer Unsicherheiten" durch den Digital Markets Act (DMA) vorerst nicht in die EU bringen wolle. Daran hat sich seit Juni offensichtlich nichts geändert. Apple verwies hier lediglich auf die weitreichenden Interoperabilitätsvorgaben des neuen EU-Regelwerks. Indirekt ist damit auch eine macOS-Funktion betroffen, obwohl das Desktop-Betriebssystem im Unterschied zu iOS und iPadOS gar nicht unter die neuen DMA-Regeln fällt.

Ebenso wie aktuell in der Beta von Apple Intelligence ist die Geosperre an den App-Store-Account geknüpft: Um die Funktionen freizuschalten, muss auf allen Geräten eine Apple-ID respektive ein Apple-Account für "Medien und Käufe" eingerichtet werden, dessen Rechnungsadresse einem Nicht-EU-Land zugeordnet ist – also etwa ein US-Account. Ein solcher Account-Wechsel ist möglich, hat aber Nebenwirkungen: Nutzer können dann zum Beispiel nicht mehr auf die mit dem deutschen Account gebuchten Abo-Dienste wie Apple Music zugreifen.

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(lbe)