Nokia: X-Serie ist als Lockvogel für Windows Phones gedacht

In einem Interview sprach der für Plattformen und Technologie zuständige Manager bei Nokia, Peter Wang, über Nokias Gründe, Smartphones mit Android zu bauen.

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Nokia möchte die Smartphones der X-Serie vor allem in den Entwicklungsländern verkaufen, Märkte wie Deutschland spielen nur eine untergeordnete Rolle. Die X-Phones, deren Oberfläche nicht an Android, sondern an Windows-Phones erinnert, sollen die Nutzer vor allem an die Kachel-Oberfläche gewöhnen – nach Nokias Vorstellungen ersetzen die Kunden ein X-Phone später durch ein höherwertiges und damit auch teureres Nokia-Smartphone mit Windows Phone. Wang sagte dem Online-Magazin telecoms.com auch, dass die Bedienoberfläche sich vor allem deshalb von allen anderen bekannten Android-Bedienoberflächen absetze.

Der Microsoft-Mitarbeiter Stephen Elop präsentierte die neue Nokia-X-Serie auf dem Mobile World Congress.

Man werde nicht die Nähe zu Google suchen, sondern konsequent auf die Zusammenarbeit mit Microsoft setzen, sagte er. Nokia nutzt weder Googles Cloud-Dienste noch die Google-Services, sondern setzt auf die Microsoft-Dienste wie Bing, Skype, OneDrive und outlook.com. Dennoch gebe es laut Wang Gründe, Android als Betriebssystem zu nutzen: Android sei ausgereift, es gibt ein Ökosystem mit Apps – auch wenn Googles Play Store auf dem Gerät ebenfalls nicht installiert ist – sowie ausgereifte Chipsätze und eine große Hardware-Auswahl.

Nokia nutzt für seine X-Software-Plattform nur die unter Open-Source-Lizenz stehenden Teile von Android, sagte Wang, man müsse keinen Code an Android zurückgeben. Das deutet darauf hin, dass Nokia am Android-Kernel nichts ändert, sondern auf Hardware setzt, die von der zugrunde liegenden Android-Version 4.1.2 bereits unterstützt wird. Im Nokia X kommt ein Qualcomm MSM8225 zum Einsatz, ein auf 1 GHz getakteter Dual-Core-Prozessor, der etwa auch in Huaweis Einsteiger-Smartphone Ascend Y300 steckt.

Das Nokia X ist in Deutschland bereits vorbestellbar, es kostet rund 110 Euro. Ein Liefertermin ist jedoch noch nicht bekannt. Die beiden anderen Modelle heißen X+ und XL, sie sollen im nächsten Quartal auf den Markt kommen und sind 10 beziehungsweise 20 Euro teurer. (ll)