Nortel mit Massenentlassungen und Gewinnwarnung

Insgesamt 10.000 Mitarbeiter müssen beim kanadischen Telecom-Ausrüster Nortel gehen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Auch Nortel entlässt Mitarbeiter und muss eine Gewinnwarnung ausgeben – für die Telecom-Ausrüster kommt es in den vergangenen Tagen knüppeldick. Lucent taumelt von einer Krise in die nächste, einzelne Analysten stufen die Aktien der ehemaligen AT&T-Abteilung schon in der Nähe von Junk-Bonds ein. Selbst Cisco, Marktführer bei Internet-Routern, bleibt zum ersten Mal seit 13 Quartalen hinter den Erwartungen der Analysten zurück, der Glasfaserkonzern JDS Uniphase reduzierte bereits seine Prognosen. Und nun trifft es auch den kanadischen Riesen Nortel.

Bislang zeigte sich das Unternehmen, vor allem angesichts herausragender Marktposition bei optischen Netzen, recht unbeeindruckt vom kriselnden Markt der Telecom-Carrier, die sich angesichts horrender Investitionskosten für neue Netze und riesiger Schuldenberge in Zurückhaltung üben. Jetzt aber kündigte Nortel an, man werde in diesem Jahr 10.000 Stellen streichen. 6.000 der betroffenen Mitarbeiter seien bereits angesprochen worden. Außerdem gab das Unternehmen eine Gewinn- und Umsatzwarnung heraus.

Nortel verwies auf den stärkeren und rascheren Konjunkturrückschlag in den Vereinigten Staaten. Nortel spürt die Ausgabenverzögerungen bei den US-Kunden. Diese untersuchen nach Darstellung von Nortel die Auswirkungen der Konjunktur- und Marktlage auf ihre Geschäfte. Nortel erwartet für das erste Quartal 2001 einen operativen Verlust von vier US-Cents pro Aktie und einen Umsatz von 6,3 Milliarden US-Dollar. Im Gesamtjahr 2001 soll der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent und der operative Gewinn pro Aktie um zehn Prozent zulegen, prognostizierte die Gesellschaft. Die Nortel-Aktien sackten daraufhin im nachbörslichen Handel um 24,4 Prozent auf 22,34 US-Dollar ab. (jk)