Nortel trotz Rekordergebnis unter Druck

Nortel Networks, Hersteller für Netzwerk- und Telekommunikations-Equipment, erreichte im vergangenen Quartal einen Nettogewinn von 574 Millionen US-Dollar. Dennoch gab die Aktie nachbörslich um fast 25 Prozent nach.

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Von
  • Nico Jurran

Nortel Networks, Hersteller von Netzwerk- und Telekommunikations-Equipment, erreichte im vergangenen Quartal ohne Berücksichtigung von einmaligen Sonderaufwendungen einen Nettogewinn von 574 Millionen US-Dollar oder 18 Cent pro Aktie (Vergleichsquartal des Vorjahrs: 314 Millionen US-Dollar oder 11 Cent). Damit übertraf das kanadische Unternehmen Analystenschätzungen um 1 Cent pro Aktie.

Dennoch gab die Aktie nachbörslich um fast 25 Prozent nach. Dies dürfte nicht nur damit zusammenhängen, dass der im dritten Quartal erzielte Umsatz mit 7,31 Milliarden US-Dollar hinter den Erwartungen der Experten zurückblieb – schließlich hat Nortel ein Plus von knapp 42 Prozent zum Vergleichzeitraum des vorherigen Jahres erreicht, als der Umsatz noch bei 5,15 Milliarden US-Dollar lag. Allerdings haben Analysten bei den Verkäufen von optische Netzwerken immerhin mit einer Steigerung von 120 bis 125 Prozent gerechnet und zeigten sich daher von den tasächlich erreichten 90 Prozent enttäuscht. Ein weiterer Grund dürfte sein, dass Nortel unter Berücksichtigung der durch Akquisitionen verursachten Kosten und anderer einmaliger Posten auf einen Verlust von 586 Millionen US-Dollar oder 20 Cent pro Aktie kommt.

Die weitere Entwicklung der Firma sieht das Management positiv. So wurden die Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr noch oben korrigiert. Statt eines Wachstums von knapp unter 40 Prozent geht man nun von einer Steigerung von über 40 Prozent aus.

Anders ergeht es da Nortels Hauptkonkurrent Lucent: Die Firma hat gerade ihren Präsidenten und CEO Rich McGinn gefeuert, nachdem zuvor bereits eine Gewinnwarnung ausgesprochen worden war. Inzwischen musste Lucent bekannt geben, dass die Gewinne im vierten Geschäftsquartal im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum um 22 Prozent von 768 Millionen US-Dollar (24 Cents pro Aktie) auf 600 Millionen US-Dollar (18 Cents pro Aktie) gefallen sind. (nij)