Telekom-Hersteller Lucent in Schwierigkeiten

Die Gewinne von Lucent, einem der größten Hersteller von Telekommunikations-Equipment der Welt, fielen um 22 Prozent.

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Von
  • Jürgen Kuri

Die Gewinne von Lucent, einem der größten Hersteller von Telekommunikations-Equipment der Welt, fielen im vierten Geschäftsquartal im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum um 22 Prozent von 768 Millionen US-Dollar (24 Cents pro Aktie) auf 600 Millionen US-Dollar (18 Cents pro Aktie). Die Börse hatte zwar nur einen Gewinn von 17 Cents pro Aktie erwartet – allerdings, nachdem die Analysten ihre Prognosen auf Grund einer Gewinnwarnung von Lucent scharf nach unten korrigiert hatten. Der Umsatz im vierten Quartal stieg von 8,2 Milliarden US-Dollar auf 9,4 Milliarden US-Dollar. Für das nächste Quartal erwartet Lucent sogar einen Rückgang der Umsätze um sieben Prozent.

Angesichts dieser Ergebnisse erscheint die Entlassung des Lucent-Chefs Rich McGinn am gestrigen Montag nicht mehr verwunderlich: Die Resultate im vierten Quartal reihen sich in eine Serie von mehreren Geschäftsquartalen ein, in denen Lucent auf Grund von Lieferschwierigkeiten und verspäteter Einführung neuer Produkte, besonders im Bereich der optischen Netze, nur enttäuschende Zahlen vorlegen konnte. Besonders bei der Photonik, die als einer der großen Boom-Märkte der Telekom- und Netzwerk-Industrie angesehen wird, fiel Lucent zunehmend hinter den Hauptkonkurrenten Nortel zurück. Im abgeschlossenen vierten Quartal fielen die Verkäufe von Geräten und Komponenten für optische Netze sogar um 26 Prozent.

Der neue Lucent-Chef Henry Schacht erklärte, dieses Jahr sei eine Übergangsphase. Man werde Quartal nach Quartal Fortschritte machen und rechtzeitig Entscheidungen treffen, die eine wirtschaftlich gesunde Firma schaffen würden: "Diese Führung ist an der Arbeit und ergreift Maßnahmen, die eine neue Lucent bauen werden." Schacht selbst scheint aber wohl nur ein Interims-Chef zu sein: Die Firma sucht einen neuen CEO, der, mit technischen Know-how ausgestattet, die täglichen Geschäfte führen soll. (jk)