Nur vorläufige Zahlen von Take Two
Der Spiele-Publisher gibt im Hinblick auf die laufende Untersuchung des Optionsprogramms nur vorläufige Zahlen bekannt. New Yorker Staatsanwälte forderten weitere Unterlagen an.
Spiele-Publisher Take Two Interactive wird im Hinblick auf die laufende Untersuchung des eigenen Aktienoptionsprogramms vorerst keine endgültigen Zahlen für das am 31. Juli 2006 zu Ende gegangene dritte Quartal des Geschäftsjahres 2005 veröffentlichen. Auch die obligatorische Meldung bei der US-Börsenaufsicht SEC wird das Softwareunternehmen nicht vor Abschluss der Untersuchung und damit rechtzeitig einreichen können.
Stattdessen gab das Unternehmen heute vorläufige Zahlen bekannt. Danach erwartet Take Two für das dritte Quartal einen Umsatz von 240 Millionen US-Dollar, gegenüber 169,9 Millionen US-Dollar im Jahr zuvor. Anders als der Gewinn liegt der Umsatz in den Erwartungen der Analysten. Das Unternehmen teilte mit, die bisherigen Gewinnerwartungen der Experten für das dritte und vierte Quartal seien unabhängig von den möglichen finanziellen Auswirkungen der Untersuchung zu hoch. Der Umbruch der Industrie sowie gestiegene Kosten würden das Ergebnis belasten. Bisher waren Analysten davon ausgegangen, dass der Gewinn pro Aktie um etwa 0,21 US-Dollar nachgeben würde.
Die US-Börsenaufsicht untersucht derzeit mögliche Unregelmäßigkeiten bei Aktienoptionsgeschäften in mehreren Unternehmen. So sollen Optionspapiere zurückdatiert worden sein, um den Profit beim Einlösen der Optionen zu maximieren. Die SEC hat deshalb zunächst eine informelle Untersuchung gegen etwa 80 Unternehmen angekündigt, darunter auch Take Two. Zudem sieht sich der Publisher derzeit mit der Klage eines Aktionärs konfrontiert.
Gleichzeitig gab das Unternehmen bekannt, die Bezirkstaatsanwaltschaft New York habe zusätzliche Dokumente angefordert, die über das Optionsprogramm und andere finanzielle Kompensationen zwischen November 2001 und heute Auskunft geben sollen. Die New Yorker Ermittler interessieren sich für die Äffäre um den Sex-Mod "Hot Coffee" für den Titel GTA: San Andreas und hatten dazu im Juni erste Unterlagen angefordert. Take Two will mit der Staatsanwaltschaft kooperieren. Weiter hieß es, das Unternehmen sei nicht darüber informiert worden, ob Take Two oder einzelne Mitarbeiter Gegenstand einer offiziellen Ermittlung seitens der Staatsanwaltschaft seien. (vbr)
