OLED im iPhone 15: Lichtleaks plagen Produzenten

Apple-Fertiger BOE aus China kann die OLEDs für iPhone-Standardmodelle offenbar nur mit größerem Ausschuss liefern. Das Problem bestehe schon länger.

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iPhone 15 und 15 Plus

iPhone 15 und 15 Plus.

(Bild: Apple)

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Zwischen Apple und seinem Zulieferer BOE soll es erneut Schwierigkeiten geben: Der chinesische Lieferant von OLED-Screens, den der iPhone-Konzern als Alternative zu Samsung und LG nutzt, soll über die Jahre immer wieder Schwierigkeiten gehabt haben, die Qualitätsstandards aus Cupertino einzuhalten. Zwischenzeitlich hatte Apple die als Beijing Oriental Electronics Group Co., Ltd gegründete Unternehmung sogar von der Lieferantenliste gestrichen, weil es zu unabgesprochenen Designänderungen kam. Das Thema ist zwar durch, doch auch jetzt noch läuft angeblich nicht alles rund: Wie ein Fachblatt aus Taiwan berichtet, gebe es beim iPhone 15 zu viel Ausschuss bei der OLED-Produktion von BOE.

Wie die in Taipei erscheinende DigiTimes in dieser Woche meldet, gelinge es BOE offenbar nicht, die Lieferquote bei den Panels für das iPhone 15 zu erhöhen. Eigentlich dachte man in der Branche, dass BOE noch in diesem Jahr auch Aufträge für das größere iPhone 15 Plus erhält. Doch diese scheinen nun in weite Ferne gerückt zu sein. Denn der Ausschuss sei enorm hoch: Die sogenannte Yield Rate liege aktuell angeblich bei nur 30 Prozent.

Grund seien "Light Leaks", also Bereiche im Panel, die Licht durchlassen, dies aber nicht sollten. Das iPhone 15 nutzt die mit iPhone 14 Pro und 14 Pro Max eingeführte Dynamic Island – einen Bereich im Display, in dem die True_Depth-Kamera samt weiterer Face-ID-Sensorik sitzt. Hier trete bei einem signifikanten Anteil der BOE-OLEDs offenbar Licht aus, was den Bildeindruck stört. Die entsprechenden Panels nehme Apple dann nicht ab.

BOE hatte im Frühjahr von Apple den Auftrag zur Massenproduktion für das iPhone 15 erhalten, doch schon im September zeichnete sich laut Bericht ab, dass BOE nicht wie vereinbart ausreichend liefern kann. Aus diesem Grund soll ein Großteil der iPhone-15-OLEDs derzeit von Samsung kommen. BOE stecke nun mehr Geld in die Forschung, um endlich bessere Yields zu erreichen. "Um seinen Einfluss in der iPhone-Lieferkette von Apple auszuweiten, hat der chinesische Panel-Lieferant BOE weiter in Panel-F&E investiert", schreibt die DigiTimes dazu.

Es geht dabei um deutlich mehr als nur das iPhone. So gibt es Spekulationen, dass BOE künftig die Herstellung von OLEDs fürs iPad übernehmen und wichtiger Lieferant für die zweite Generation der Vision Pro werden könnte. Die darin verbaute Technik sei allerdings höchst komplex. Apple erhoffe sich von BOE offenbar günstigere Preise als von seinen südkoreanischen und/oder japanischen Partnern.

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(bsc)