OSI sorgt sich um Novell-Patente

Die Open Source Initiative befürchtet, dass Microsoft, Apple, Oracle und EMC die fast 900 Novell-Patente, die die Unternehmen für 450 Millionen US-Dollar kaufen wollen, gegen Open Source einsetzen wollen.

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Die Open Source Initiative (OSI) hat in einem Schreiben an das deutsche Kartellamt ihre Besorgnis über den Kauf von fast 900 Novell-Patenten für 450 Millionen US-Dollar durch das Konsortium CPTN aus Microsoft, Apple, Oracle und EMC ausgedrückt, der im Rahmen der Übernahme von Novell durch Attachmate vereinbart worden war. Laut OSI stehen alle Firmen des Konsortiums im direkten Wettbewerb mit Open-Source-Software und hätten immer wieder eine feindliche Haltung gegenüber Open Source gezeigt.

Die Gründung von CPTN unter Führung von Microsoft stelle eine erhebliche Veränderung der Marktbedingungen in den Bereichen Betriebssysteme, Middleware und Virtualisierung dar. Hier gehöre Open-Source-Software wie Linux, Apache, JBoss und Xen zu den wichtigsten Wettbewerbern der Produkte der an CPTN beteiligten Unternehmen. Während Novell eine Open-Source-freundliche Haltung eingenommen habe, befürchtet die OSI, dass CPTN das Patent-Portfolio nutzt, um damit eine Drohkulisse gegen Open Source aufzubauen. Die Organisation fordet das Kartellamt daher dazu auf, den Kauf der Patente zu untersuchen.

Wie OSI-Vorstand Simon Phipps in seinem Blog erklärt, ist es das erste Mal, dass die OSI mit einem solchen Ansinnen an eine Behörde herantritt. Dieser Schritt sei auch Ausdruck von Veränderungen innerhalb der Organisation, die sich stärker als Vertreter der Interessen der Open-Source-Bewegung positionieren will. (odi)