Open Source: Belichtungsmesser mit Raspberry Pi zum Nachbauen – für 50 Euro

Unter dem Namen Photon hat eine Arbeitsgruppe einen quelloffenen Belichtungsmesser gebaut. Er kostet einen Bruchteil von kommerziellen Geräten.

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Der Belichtungsmesser Photon ist nicht nur für analoge Kameras nützlich.

(Bild: Veeb)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst

Es sieht ein bisschen aus wie eine klassische Stoppuhr, und die Hauptfunktion wird auch über die große Taste rechts oben ausgelöst – aber das kleine Gerät namens Photon ist ein vollständiger digitaler Belichtungsmesser. Solches Werkzeug ist auch bei modernen Kameras immer noch nützlich, denn die dort integrierten Messgeräte befinden sich eben in der Kamera und nicht am Motiv. Das Licht dort zu messen ist nicht nur bei komplexen Lichtdesigns im Studio eine gute Idee.

c't Fotografie 6/24

Meistens haben die Kameras dennoch recht, und daher ist auch das Angebot für gute Belichtungsmesser in den letzten Jahren gering geworden und die Preise damit hoch: Von 200 Euro bis einigen Tausend Euro reicht die Spanne. Das Selbstbauprojekt Photon schafft das für rund 50 Euro Materialkosten. Das Design stammt vom Schweizer Kollektiv Veeb, das schon mehrere Hardwareprojekte unter Open-Source-Lizenzen veröffentlicht hat.

Bei der Funktion bildet Photon einen herkömmlichen Belichtungsmesser nach: Über einen Drehknopf an der linken Seite können Zeit oder Blende eingestellt werden, der große Taster rechts oben – es handelt sich um einen Switch für eine PC-Tastatur – löst die Messung aus. Zeit, Blende und ISO-Empfindlichkeit lassen sich über einen weiteren, kleineren Taster rechts auswählen.

Die eigentliche Messung erledigt ein Farbsensor vom Typ BH1745, den es auch schon fertig bestückt auf einer Zusatzplatine für Minirechner wie den Raspberry Pi Pico gibt. Dieser Computer ist das Herz des Photon, die Anzeige besteht aus einem kleinen OLED-Display. Die Stromversorgung erledigt ein LiIon-Akku, der per Micro-USB geladen werden kann. Einfach zusammenstecken kann man das alles aber nicht, etwas Löterei ist nötig, und für das vorgeschlagene Gehäuse braucht es einen 3D-Drucker. Natürlich kann man die Teile auch in ein anderes Case einbauen und andere Bedienungselemente verwenden.

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Die nötige Software und gesamte Dokumentation hat Veeb auf Github bereitgestellt. Anders als bei anderen Projekten von Veeb wird der Photon bisher nicht als Fertiggerät oder Bausatz angeboten.

(keh)