OpenSearch 1.0: Amazons Elasticsearch-Fork ist fertig
Mit OpenSearch 1.0 ist Amazons freier ELK-Fork reif fĂĽr den Produktiveinsatz. Dem ursprĂĽnglichen Entwickler Elastic ist er jedoch weiterhin ein Dorn im Auge.
Version 1.0 rückt OpenSearch ins Rampenlicht: Das Projekt hatte Amazon im April 2021 gestartet, um auf die Lizenzänderungen von Elasticsearch und Kibana (ELK) zu reagieren. Der Produktionsreife der Suchmaschine gingen lediglich eine Beta und ein Release Candidate voraus – die Entwickler wollten möglichst schnell eine für den Unternehmenseinsatz geeignete Version vorlegen.
Open-Source-Lizenz
OpenSearch 1.0 basiert auf Elasticsearch 7.10.2 und Kibana 7.10.2 – also den Versionen, die noch unter der Apache-2.0-Lizenz erschienen. Seit dem Release 7.11 veröffentlicht Elastic seine Software unter der eigenen SSPL. Sie zielt darauf ab, dass Cloud-Anbieter wie Amazon den ELK-Stack nicht mehr ihren Kunden anbieten können. Elastic betont zwar, dass sich für die meisten Nutzer nichts ändern würde, doch Organisationen wie die OSI sehen die neue Lizenz nicht als Open Source an.
Als Lizenz wählt OpenSearch nun wie gehabt Apache 2.0. Das Paket besteht aus der Suchmaschine selbst sowie einem Dashboard. Ferner übernimmt OpenSearch einige Security-Funktionen von Open Distro. Bei letzterer handelt es sich um Amazons ELK-Distribution, die AWS Anfang 2019 startete und schon dann für Unmut bei Elastic sorgte. Während Amazon betonte, dass es sich nicht um einen Fork handle, bestand der ursprüngliche Entwickler genau hierauf.
Gut zwei Jahre später ist der Fork nun nicht mehr nur offiziell, sondern auch reif für den Produktiveinsatz. Die meiste Arbeit ist jedoch ins Entfernen proprietärer Komponenten geflossen, ferner sollen Anwender leicht von Elasticsearch auf OpenSearch wechseln können und auch externe Werkzeuge und Bibliotheken sollen maximal kompatibel bleiben. Alle Details hierzu finden sich in den Release Notes.
Kein Ende des Streits
Elastic hat derweilen eine eigene Webseite gestartet, die – aus eigener Sicht – die Vorzüge von Elasticsearch und Kibana aufschlüsselt. Außerdem sei Amazons Fork schlecht für die Nutzer – dieser sei minderwertig und andere Cloud-Provider wie Google und Microsoft würden die echten Elasticsearch-Funktionen bieten. AWS hält sich in seiner Ankündigung hingegen mit Anschuldigungen zurück und listet lieber die beteiligten OpenSearch-Entwickler auf.
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(fo)